Daniel Magariel: Einer von uns. Kindheit kann die Hölle sein. Für die beiden Jungen, die der Vater nach der Scheidung nach New Mexico entführt, besteht sie aus verhängten Fenstern und einem Wirbelwind der väterlichen Stimmungen zwischen manischer Zuwendung und Gewalt. Magariel entwirft drastisch realistische Szenen aus der hermetischen Welt der Familie.
Jonas T. Bengtsson: Kugelfisch. Der Vater im Knast, der Bruder nach dem Afghanistan-Einsatz im Koma, die 19-jährige Sus allein in der vermüllten Vorstadtwohnung. Und die Einzigen, die sich zwischen Dealern, Kleinkriminellen und zerrütteten Familien kümmern, sind die Quartierspolizisten im “Block“. Bengtsson zeichnet in seinem Roman ein Bild von der anderen Seite der dänischen Hygge-Idylle. Kühl, knapp und unsentimental.
John Fante: Der Weg nach Los Angeles. Was soll man tun, wenn man sich seiner Berufung als Schriftsteller sicher ist, aber das Leben nur den Job in der Fischfabrik bereithält? In Fantes 1935 entstandenem Erstling treibt der Ich-Erzähler mitsamt seinem Aufsteigertraum in einen grandiosen Erzählrausch: großkotzig, aufrichtig und lebenssüchtig.
Von Ruth Bender