Während Druck und Spannung steigen, sind die Vorzeichen nahezu unverändert. Jena ist weiterhin im Vorteil, liegt mit 2:1 in Führung, hat Heimvorteil und kann mit einem Sieg das Playoff-Halbfinale erreichen und die Göttinger aus dem Meisterschaftsrennen werfen.
Doch die Veilchen haben am Mittwoch eine Qualität gezeigt, die Jena bislang komplett schuldig geblieben ist: die psychische Stärke, mit Drucksituationen umgehen zu können. Zudem hat die BG reichlich Selbstvertrauen getankt. Sie muss nun allerdings aufpassen, dass sie sich vom ersten Sieg in der Serie nur beflügeln und nicht berauschen lässt.
„Wir führen immer noch mit 2:1 und haben am Freitag den Heimvorteil – den wollen wir natürlich nutzen“, hatte Jenas Headcoach Georg Eichler nach der Niederlage gesagt und dabei versucht, möglichst viel Gelassenheit und Selbstvertrauen auszustrahlen. Als Erkenntnis nahm er mit: „Wir haben nicht an unsere Verteidigungsleistung der ersten beiden Spiele anknüpfen können.
Offensiv mitrennen zu wollen, klappt nur bis zu einem bestimmten Grad. Unser bisheriger Erfolg mit den beiden Siegen basierte auf unserer Verteidigung. Insofern kann es gegen die BG nur eine Devise geben: Defense, Defense und noch einmal Defense. Von uns möchte keiner mehr zu einem fünften Spiel nach Göttingen fahren müssen. Insofern wird es am Freitag sicher ein intensiver und geiler Fight.“
Aufsteigen kann Jena nicht
Mit Blick auf das vierte Duell in Jena beschäftigt den Basketball-Experten allerdings ein Gedanke besonders intensiv: Wie schafft er es, dass sein Schlüsselspieler Lee Jeka, den die Veilchen am Mittwoch komplett aus dem Spiel nahmen, wieder am Spiel teilnehmen und Akzente setzen kann? In Göttingen, so beklagen die Science-City-Verantwortlichen, sei Jeka aufgrund eines Pferdekusses und zwei umstrittenen Foulpfiffen im ersten Viertel daran gehindert worden, seinen Rhythmus zu finden.
Ein immer bedeutenderer Faktor wird aufgrund der hohen Belastungen die körperliche Fitness. Hier hat die BG offensichtlich Vorteile. Wie viel Willen Jenas Spieler aufbringen werden, um dieses Duell zu gewinnen, ist fraglich. Vielleicht sind sie mit dem Erreichen des zweiten Heimspiels schon zufrieden. Aufsteigen kann Jena nicht, da es keine Lizenz für die BBL beantragt hat. Die Motivation der BG-Akteure sollte höher sein.
Das Ziel der Veilchen ist klar: anknüpfen an die Leistung von Mittwoch, weniger Gegenpunkte zulassen und Spiel fünf am Sonntag um 17 Uhr in der S-Arena erzwingen. Beim letzten Auftritt in dieser Saison im Sportkomplex Jena im Stadtteil Lobeda dürfen sich die BG-Profis erneut auf lautstarke Unterstützung freuen: Mehr als 150 BG-Fans werden ihr Team in Jena unterstützen.
Alle Fans, die nicht mit nach Jena reisen können, finden Infos, Hintergrundgeschichten, Analysen und Fotos vom vierten Playoff-Duell live im Internet unter gt-liveticker.de.