„Die Jungs haben alle Augen gemacht, als sie seine Muskelpakete gesehen haben. Hoffentlich ist das für sie ein Anreiz, noch mehr zu trainieren“, sagte Kluge. Und auch die Qualen des zweistündigen Trainings mit Feuerwehr-Weltmeister Posanz dürften sich derart tief ins Gedächtnis der Kicker des Tabellendritten der 3. Kreisklasse A eingebrannt haben, dass selbst der härteste Feuerwehrmann der Welt seine Schwierigkeiten beim Löschen hätte.
An zehn Stationen ließ der 40-Jährige die Sportler leiden. Schlitten mit bis zu 30 Kilogramm schweren Kanistern mussten gezogen werden, Traktorreifen gedreht und per Vorschlaghammer bearbeitet werden. Die Brust- und Bauchmuskulatur wurde mit „Schlauchdrücken“ und Situps trainiert.
Übung speziell für Fußball
Anflüge von Selbstüberschätzung der TSV-Akteure verflogen schnell. Kluge erinnerte sich: „Joachim hat die Übungen vorgemacht, natürlich in einem Wahnsinnstempo. Einige dachten sich, dass sie es schneller können als ein 40-Jähriger.“ Konnten sie nicht. Umgehend wurden einige der befüllten Kanister vom Schlitten genommen. „Es war für alle ganz schön anstrengend, aber das Team hat sich da gut durchgezogen“, betonte Kluge, der selbst Feuerwehrmann ist und die Einheit mit Posanz organisierte.
Besonders freute sich der Coach darüber, dass sein Arbeitskollege eine Übung speziell für Fußballer konzipierte. „Die Spieler haben Einwürfe mit einem besonders schweren Feuerwehrschlauch geübt.“
Angriff auf Tabellenführer
In einigen Wochen soll nochmal mit Posanz trainiert werden. Zum Rückrundenstart im April will sich der TSV den letzten Feinschliff in puncto Kraftausdauer und Teamfähigkeit holen, um noch einen Angriff auf den sechs Punkte enteilten Spitzenreiter SG Westerode/Werxhausen zu wagen. Nachdem die Waaker lange in einer Spielgemeinschaft mit Herberhausen und Roringen antraten, sind sie seit zwei Jahren auf Initiative einiger Spieler wieder eigenständig. Seitdem ist die Spielerzahl von 17 auf 26 angewachsen. Ein großes Kaliber befinde sich aber noch nicht im Kader, so Kluge. „Daher wäre ein Aufstieg wichtig, um den TSV für Altstars und Nachwuchstalente attraktiver zu machen.“
Von Rupert Fabig