„Da bin ich ja genau zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, ruft ein Junge, die Autogrammkarte fest in der Hand haltend. Ein Mädchen weiter vorne hält den Fotoapparat bereit. Mit einem lauten Knall platzt ein Luftballon-Tier.
Am Rand des Zelts schieben sich NDR-Mitarbeiter mit einer sperrigen Kamera vorwärts, ein grau umhülltes Mikrofon und ein Stativ ziehen vorbei. Von den Reitern ist im Gedränge zunächst nichts zu sehen. Sie sitzen mit kaum bewegten Gesichtern hinter den aufgebauten Tischen: Routiniers.
Stevens schreibt seinen Namen im Akkord, er schaut kaum auf. Die eine Hand nimmt eine Karte vom Stapel, die andere setzt die Unterschrift unter das eigene Foto, flugs ist das Blatt weitergereicht zu Diederichsmeier.
Um 14.45 Uhr dann muss Stevens los. „Das ist alles schon unterschrieben“, ruft er im Weggehen noch über die Schulter in Richtung Fans und Kollegen, und er zeigt flüchtig auf den Stapel.
Dann rennt der Reiter, der es jetzt sehr eilig hat, die Pflicht ist getan. Stevens verschwindet zwischen Essbuden und dem Gartendeko, das hier verkauft wird.
Diederichsmeier an ihrem Tisch zuckt mit den Augenbrauen, aber die Frau, die ihr die Handtasche entgegenstreckt, lässt sich nicht umstimmen: Auch Diederichsmeier möge bitte ihren Namen auf den Stoff setzen.
Ein kurzer Blick zu Nieberg, dann unterschreibt auch Diederichsmeier. „Da habe ich eine schöne Erinnerung!“ Die Frau, auf deren Tasche nun schwarze Namenszüge prangen, ist glücklich. Kurz vor drei leert es sich vor dem Zelt. Nieberg schreibt noch ein bisschen weiter.
Von Telse Wenzel