Burgturnier: Veranstalter sagen Reitsportspektakel 2021 frühzeitig ab

Das Burgturnier 2021 fällt aus – das teilen die Veranstalter auf ihrer Homepage mit. „Die derzeitige Situation mit den immer wieder neuen Auflagen macht es uns leider unmöglich, ein Turnier in den bekannten Ausmaßen für dieses Jahr zu planen und tatsächlich durchzuführen“, heißt es. Bereits 2020 war das Turnier wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Ein Turnier unter Corona-Bedingungen und damit ohne oder lediglich mit einer geringen Anzahl von Besuchern, also „ein Turnier in anderer Form kann ich nicht bezahlen“, stellte am Dienstag Kaspar Funke, Geschäftsführer des Mitveranstalters Escon Marketing, im Hinblick auf zu zahlende Preisgelder und weitere Fixkosten klar. „Die betriebswirtschaftliche Seite der Medaille ist: Ich baue eine Tribüne auf und habe dann das Problem, dass keiner oder nur ein paar darauf sitzen dürfen“, verdeutlichte Funke. „Ich brauche auch die Aussteller, kann ihnen aber schlecht sagen, dass sie ohne Besucher auskommen müssen.“ Planungsunsicherheit führt zur zeitigen Absage: Letztlich führte die Planungsunsicherheit zur zeitigen Absage des Reitsportspektakels, das unter der Burgruine traditionell im Frühjahr stattfindet. „Ein Turnier kannst du nicht in vier Wochen organisieren. Wir müssen Sponsoren, Aussteller, das Fernsehen und nicht zuletzt die Reiter kontaktieren, dafür benötigen wir ein paar Monate“, so Funke. Der Ticketvorverkauf hatte noch nicht begonnen. „Ohne Vorverkauf geht gar nichts“, wird Carl Graf von Hardenberg, Burgturnier-Veranstalter und Gastgeber, in einem Presseartikel zitiert. Von Hardenberg geht hinsichtlich des Turniers 2022 von einer veränderten Turnier-Landschaft aus und kündigte an, „das Geschehen sehr genau zu beobachten.“ Lesen Sie auch Veranstalter sagen Hardenberg Burgturnier ab Corona-Lockdown in Göttingen: Köhler für Fortsetzung der Beschränkungen Jürgen Trittin fordert mehr Verzicht auf Präsenzunterricht „Fest steht, dass es dieses Jahr nichts gibt, und etwas Sinnvolles über 2022 lässt sich erst sagen, wenn wir erkennen, wohin die Reise geht“, unterstrich Funke. „Vorher müssen wir wissen, wie die Corona-Pandemie verläuft und wie die gesamtwirtschaftliche Weiterentwicklung ist, was wir also stemmen können. Klar dürfte aber jetzt schon sein, dass es weniger werden wird, unter anderem, weil die Sponsoren womöglich sparen müssen.“ Tickets für 2020 wurden vom Veranstalter erstattet: Weil die Veranstalterbranche liquide gehalten werden soll, hätten die bereits für das Turnier 2020 erworbenen Tickets gemäß Beschluss der Bundesregierung nicht zurückgenommen werden müssen, sondern ihre Gültigkeit für 2021 behalten. Auf Initiative von Carl Graf von Hardenberg sei jedoch zurückgezahlt worden, berichtet Funke. „Er wollte, dass sich der Kunde wohlfühlt und nicht verunsichert ist. Das kann ich auch nachvollziehen, aber es war für mich natürlich ein Kraftakt, denn die Eintrittspreiserlöse waren schon verplant.“ Funke blickt nun den nächsten Monaten mit gemischten Gefühlen entgegen, zumal Turniere wie in Münster ebenfalls bereits abgesagt worden sind. „Glauben Sie nicht, dass es in diesem Jahr ein normales Wiesbaden gibt oder an Himmelfahrt wie sonst in Hamburg ein Derby.“ Die olympischen Spiele in Tokio und Terminüberschneidungen seien im Übrigen nicht ausschlaggebend für die Absage gewesen. „Man muss optimistisch bleiben, aber auch realistisch auf das laufende Jahr blicken. Ich kann keine Garantie für eine bestimmte Entwicklung geben“, sagte Funke. Er sei dem Burgturnier emotional verbunden, „aber ich bin auch kein Zauberkünstler“, ergänzte er. Von Eduard Warda