Bei der Benefizgala „Sport meets music“ werden die Hip-Hopper in der Stadthalle tanzen und Stunts präsentieren, während hinter ihnen das Göttinger Symphonie Orchester (GSO) die Ferienreise von Josef Strauss spielt.
„Zur klassischen Musik zu tanzen, ist etwas ganz Anderes – einfach eine ganz andere Stilrichtung“, erklärt Marlene Plettenberg, eine der zwölf- bis 25-jährigen Tänzerinnen. Ihr Trainer Daniel Decavele, der zugleich Inhaber der Dance-Academy ist, schiebt hinterher: „Normalerweise vertanzen wir Beats, Gesang und Rap – aber davon findet sich in der Musik nichts wieder.“
Immerhin hätten die bisherigen Übungsstunden eines gezeigt: „Wir können uns zumindest auf die Pauken im Hintergrund verlassen, die uns den Takt vorgeben.“ Tänzerin Plettenberg will zur Orientierung ferner all jene Momente nutzen, „in denen die Trompeten herausstechend spielen“.
Die vierte Auflage
Von Kontrasten lebt „Sport meets music“, das in diesem Jahr seine vierte Auflage feiert. Der gesamte Reinerlös der Benefizgala kommt dem Göttinger Nachwuchssport zugute. Wobei das zweieinhalbstündige Programm nicht nur Sportarten umfasst, bei denen per se die Ästhetik im Vordergrund steht, sondern auch Ballsportarten oder Judo.
Die Kunst besteht für alle Sportgruppen darin, die Bewegungen in Harmonie mit der Musik in Einklang zu bringenen. „Jeder Dirigent und jede Musik-Aufführung ist ein bisschen anders. Die Sportler müssen daher flexibel sein“, verweist einer der beiden Trompeter darauf, dass für die Sportler auch eine Portion Improvisation vonnöten sein kann.
Der Auftritt der Hip-Hopper kam beim Publikum vor vier Jahren besonders gut an. „Für uns ist Sport meets music keine neue Sache – und wir nehmen das Event immer wieder gern mit“, sagt Decavele, dessen Gruppe R.A.G.E. neben der Generalprobe am Sonnabend nur etwa acht Stunden Vorbereitungszeit benötigt.
Lampenfieber trotz Wettkampferfahrung
Plettenberg weiß, warum: „Wir vertanzen einzelne Ausschnitte unserer Meisterschafts-Choreographie – und müssen deshalb praktisch nur an den Übergängen arbeiten“, erklärt die 16-Jährige.
Ihre Kollegin Shalin Ludewig befürchtet, dass trotz reichlich Wettkampferfahrung Lampenfieber in der Stadthalle aufkommen könnte: „Eigentlich bin ich vor Meisterschaften nervöser – andererseits kennen mich hier in Göttingen natürlich viel mehr Leute“, verdeutlicht die 14-Jährige mit breitem Grinsen.
Coach Decavele hat allerdings „keine Bedenken, dass die Performance ein großer Erfolg wird: Denn ich weiß, was wir tanzen können“, sagt er.
Von Timo Holloway