Fitness in Göttingen: Bewegungsparks und Trimm-dich-Pfade in der Region

Die Fitnessstudios haben geschlossen. Und die wenigsten dürften einen Latzug oder einen Barren im Keller haben. Wer auf das Training mit Geräten dennoch nicht verzichten möchte, wird in Göttingen und Umgebung schnell vor der eigenen Haustür fündig. Voraussetzung derzeit ist jedoch: Kälte darf einem nicht allzu viel ausmachen. Wir haben einen Überblick über Bewegungsparks und Trimm-dich-Pfade in der Region erstellt, über die Geräte, die dort zur Verfügung stehen, und stellen Übungen vor, die absolviert werden können. Bewegungspark am Göttinger Kiessee: Auf einer Wiese am Westufer des Göttinger Kiessees wurden vor rund rund zwei Jahren sieben Sportgeräte aufgestellt, die jedermann frei und kostenlos nutzen kann. Das Projekt kostete die Stadtverwaltung damals rund 40.000 Euro, zu finden ist alles vom „Dips-Barren“ über die „Hangelleiter“ bis zum „Beinheber“. Kraft, Beweglichkeit, Koordination – alle diese Module können hier trainiert werden. Lesen Sie auch Fitness in Göttingen: Möglichkeiten für Training in den vier Wänden Fitness in Göttingen: Tipps für Läufer und andere Outdoor-Sportler Auf übersichtlich gestalteten Infotafeln, die an jedem Gerät vorzufinden sind, werden die Übungen in Wort und Bild kurz und verständlich erklärt. Die Tafeln zeigen außerdem drei Schwierigkeitsgrade zur Durchführung der Übungen auf. Da der Park an der beliebten Laufstrecke rund um den See errichtet worden ist, nutzen viele Läufer die Geräte als Ergänzung zu ihrem Training. Trimm-dich-Pfad am Göttinger Jahnstadion: Ganz in der Nähe des Bewegungsparks am Kiessee befindet sich ein weiterer Fitnessplatz im Freien: Hinter dem Göttinger Jahnstadion, nahe der Leine und etwas versteckt durch die umstehenden Bäume, gibt es einen klassischen Trimm-dich-Pfad, in Göttingen wohl der älteste seiner Art. Hier lassen sich vor allem Kräftigungsübungen absolvieren, für die lediglich das eigene Körpergewicht benötigt wird. Es können beispielsweise Baumstämme in die Höhe gedrückt, oder es kann an einem Seil hochgehangelt werden. Die vorhandenen, überwiegend aus Holz bestehenden Geräte ähneln dabei teilweise denen des Bewegungsparks. So sind ebenfalls eine Hangelleiter oder auch ein Parallelbarren zur Durchführung von Dips vorhanden, aber auch Reckstangen, die beispielsweise für Klimmzüge genutzt werden können. Infotafeln, die Übungen vorgeben und detailliert erklären, sind hier im Vergleich zum Bewegungspark am Kiessee nicht vorzufinden. Fitnessparcours auf dem Uni-Zentralcampus: Ein Fitnesspark, der vor allem für Studenten interessant sein dürfte, befindet sich direkt auf dem Zentralcampus am Platz der Göttinger Sieben. Auf einer Wiese hinter dem Juridicum stehen zehn Geräte zur Verfügung, an denen nahezu alle Muskelgruppen trainiert werden können. So kann beispielsweise am Latzug die Rückenmuskulatur stabilisiert und an zwei Bauchtrainern die Bauchmuskulatur gestärkt werden. Außerdem gibt es Geräte zum Bankdrücken und Kniebeugen, einen Ruderzug, einen Crosstrainer und ein Multifunktionsgerät. Der Park ist so konzipiert, dass er wie beim Zirkeltraining durchlaufen werden kann. Ähnlich wie im Bewegungspark am Kiessee finden sich an jedem Gerät Anleitungen zu den einzelnen Übungen. Trimmpfad auf dem Duderstädter Pferdeberg: Auf dem Pferdeberg nahe Duderstadt sollte eigentlich ein neuer Trimmpfad entstehen. Die alten Geräte waren marode geworden und wurden daher entfernt. 40.000 Euro aus Fördermitteln stehen für den neuen Trimmpfad zur Verfügung. Auf einer städtischen Fläche neben dem ursprünglichen Pfad, der dem Forst Immingerode gehört, sollten die Geräte eigentlich Platz finden, Alt und Jung sollten sie nutzen können. Doch das Projekt stockt seit geraumer Zeit. Ob es noch umgesetzt wird, „steht in den Sternen“, erklärt Stefan Stollberg, Ortsbürgermeister von Immingerode. „Der Förderträger ist derzeit nicht handlungsfähig, da aufgrund von Corona keine Versammlungen stattfinden können.“ Antragsteller und Förderträger ist der TSV Immingerode. Zeit für die Umsetzung des Projekts, erklärt Stollberg, sei bis Juli 2021. Dann endet die Förderperiode. Es bleibt abzuwarten, ob der Verein noch rechtzeitig zu einer Entscheidung kommt und so auch auf dem Pferdeberg eine Möglichkeit für Outdoor-Fitness geschaffen wird. Derzeit besteht diese Möglichkeit jedenfalls nicht. Stollberg weist aber darauf hin: „Nichtsdestotrotz steht der Weg des alten Trimmpfades durch den Wald jedem zur Verfügung und wird auch von Wanderern, Joggern oder Hundebesitzern gerne genutzt.“ Um an die frische Luft zu kommen und sich zu bewegen, stellt der Pferdeberg also trotzdem eine Option dar. Von Filip Donth