Auch die Frage des Moderators nach 150-jähriger SPD-Parteigeschichte nimmt ihr Bundesvorsitzender spielend als Stichwort für die Garantie auf eine freie Persönlichkeitsentwicklung, flexible Lebensarbeitszeit und Finanzsorgen der Kommunen, die inzwischen schon Freibäder schließen müssen.
Profi
Sigmar Gabriel ist Profi – als Politiker und als Rhetoriker. Entspannt und locker, wenn er gegen politische Gegner wettert. Nachdenklich, wenn es um Wahlmüdigkeit geht. Eindringlich, wenn er an seine Genossen und sich selbst appelliert: „Versprecht nichts, was ihr nicht halten könnt.“
400 Zuhörer
Das kommt an bei den fast 400 Gästen auf dem Wochenmarktplatz, auch wenn sie unter einem gewaltigen SPD-Pavillon eine Stunde auf den Hauptredner warten mussten. Es sind überraschend wenig Parteimitglieder aus allen Altersklassen, die die Klartext-Open-Air-Tour der SPD-Spitzenkandidaten auch für kritische Fragen nutzen wollen. Gabriel antwortet im Klartext, ob auf Fragen zur sicheren Rente, zu möglichen Koalitionen nach der Wahl am 22. September oder zur Verlässlichkeit des Spitzenkandidaten Peer Steinbrück.
Einbeziehung von Thomas Oppermann
Dabei bezieht er immer wieder den Göttinger SPD-Kandidaten Thomas Oppermann mit ein. Denn seine Wahl soll diese Veranstaltung mit roten Ballons, Popmusik vom Band und Rosen für die Damen vor allem vorantreiben. Dafür hat Oppermann schon während der kalkulierten Wartestunde selbst geworben – nicht weniger redegewandt.