Niedersachsen hat die Schuljahre bis zur Reifeprüfung von 13 auf zwölf verkürzt. Der letzte Jahrgang nach altem Muster beendet im nächsten Frühjahr seine Schulkarriere nach neun Jahren am Gymnasium (G9). Zugleich machen die ersten G8-Schüler ihr Abitur am Ende der zwölften Klasse.
Das heißt: 2011 strömen in Niedersachsen etwa doppelt so viele Abiturienten wie in anderen Jahren in die Universitäten oder bewerben sich um einen Ausbildungsplatz. Im Schnitt verlassen jährlich etwa 45 000 junge Frauen und Männer aus Niedersachsen die Schule mit Fachhochschul- oder Hochschulreife. 2011 werden es nach Angaben des Kultusministeriums mit den Absolventen von Gesamtschulen und Fachgymnasien 69 800 sein – also etwa 25 000 mehr. Auch wenn einige zunächst ins Ausland gehen oder jobben, werden in den Folgejahren alle einen Studienplatz suchen oder eine Ausbildung anstreben. Inklusive Haupt- und Realschüler rechnet das Ministerium im nächsten Jahr mit mehr als 100 000 Schulabgängern. Und weil andere Bundesländer zeitversetzt auch umstellen, ist der Druck bundesweit hoch.
Niedersachsen sei auf den doppelten Abi-Jahrgang „gut vorbereitet“, versicherte Ministerpräsident David McAllister (CDU). Daran zweifeln viele Eltern und Schüler. Ihre größte Sorge ist, dass die Absolventen des Doppel-Jahrgangs keinen Studienplatz bekommen. Vor allem Eltern fürchten auch, dass die G8- und G9-Kandidaten mit ungleichen Chancen in die Abi-Prüfungen gehen. Das Tageblatt hat Schüler, Elternvertreter und Gymnasien nach Herausforderungen und der Stimmung im Doppel-Jahrgang gefragt. Vertreter aus Hochschule und Wirtschaft verraten, wie sie die Bewerberschwemme bedienen wollen.
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