Große Vorfreude vor dem Start bei Eichsfelder Gastronomen

Aus der Küche duftet es wieder lecker nach Essen, frischer Kaffeegeruch zieht durchs Haus – darauf haben die Gastronomen in der Region lange warten müssen. Dementsprechend froh sind sie, dass sie wieder öffnen dürfen. Wenn auch unter strengen Auflagen. Die Hälfte der Tische haben Inge und Peter Michael Adams aus dem Ausflugslokal „Schöne Aussichten“ auf dem Pferdeberg in Gerblingerode herausgeräumt. Und auch die Sitzplätze auf der Terrasse sind reduziert worden, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können. Die Adams’ haben Verständnis für die Maßnahmen, für sie ist es in erster Linie wichtig, wieder den Kontakt zu ihren Gästen aufnehmen zu können. „45 Personen finden drinnen und 45 Personen draußen Platz“, erzählt Peter Michael Adams. Die Tischpläne sind neu erstellt worden. Die Speisekarte wartet auf die hungrigen Gäste. „Wir nutzen die Zeit und haben eine Spargelkarte im Angebot“, erzählt das Ehepaar. Sehr traurig ist Inge Adams angesichts der Tatsache, dass es derzeit nicht möglich ist, „unser traumhaftes Frühstücksbüfett anzubieten“. Frühstück gibt es zwar, aber eben in anderer Form. Und natürlich selbst gemachte Torten und Kuchen. Eine Reservierung sei zwar keine Pflicht. „Macht es aber einfacher“, erläutert der Gastronom Adams. Was auf jeden Fall verhindert werden muss, ist „dass Gedrängel entsteht“. Das Paar ist gespannt, wie die Veränderungen bei den Gästen aufgenommen werden. „Wir hoffen auf das Verständnis bei den Gästen.“ Am Freitag, 15. Mai, ab 12 Uhr geht es wieder los. Immer am Wochenende hat das Ausflugslokal geöffnet. Von Donnerstag bis einschließlich Sonntag ist das „Forsthaus Hübenthal“ oberhalb von Breitenberg geöffnet. Eigentümer Thomas Jankowski freut sich sehr, dass es endlich wieder losgehen kann. Auch er hat sich sehr genau an die Umsetzung der Verordnung gehalten. „Ich habe Tische gesperrt und Schilder daraufgestellt“, erzählt er. Kein Problem mit der Abstandsregelung hat er in dem weitläufigen Biergarten. „Da stehen die Tische weit genug auseinander.“ Restaurants und Cafés dürfen wieder öffnen – allerdings unter Einhaltung von Regeln, die eine Rechtsverordnung der niedersächsischen Landesregierung vorgibt: – Es besteht keine Reservierungspflicht, eine Reservierung wird jedoch dringend empfohlen. – Die Betreiber müssen den Namen und die Kontaktdaten jedes Gastes sowie den Zeitpunkt des Betretens und Verlassens der Einrichtung dokumentieren und drei Wochen aufbewahren, damit eine etwaige Infektionskette nachvollzogen werden kann. Gäste dürfen nur bedient werden, wenn sie mit der Dokumentation einverstanden sind. – Es dürfen nur maximal 50 Prozent der vorhandenen Sitzplatzkapazität gleichzeitig belegt werden. – Tische sind mit einem Mindestabstand von zwei Metern anzuordnen. – Mund-Nasen-Schutz ist für das Servicepersonal verpflichtend, nicht aber für die Gäste am Tisch. – Es wird ausschließlich am Tisch serviert, Buffets sind nicht erlaubt. – Auf dem Tisch dürfen sich keine Gegenstände zur gemeinsamen Nutzung befinden – wie Speisekarten, Gewürzständer, Flyer. – Ein Aushang muss über den Infektionsschutz und das Hygienekonzept informieren. Angeboten wird eine reduzierte Speisekarte zu Beginn. Sie ist quasi ein Auszug aus der ursprünglichen. „Jeder Kunde bekommt eine solche Karte vorgelegt, die dann anschließend vernichtet wird“, erklärt Jankowski. Kuchenliebhaber kommen am Sonntag auf ihre Kosten. Jankowski ist gespannt, wie die Kundschaft die Veränderungen aufnehmen wird. „Es wird eine große Umstellung sein“, sagt er und hofft trotzdem darauf, dass sich seine Kunden ebenso auf die Wiedereröffnung freuen wie er selbst. Restaurant Kuckuck hofft auf Unterstützung: Endlos lang kam der Belegschaft vom Restaurant Kuckuck in Nikolausberg die Schließung vor. Jetzt brennt Familie Beckmann auf die Eröffnung am Mittwoch ab 17 Uhr. Erst am Montag hat es noch eine Mitarbeiterschulung gegeben, damit auch alle Handgriffe sitzen. Die vorgeschriebenen Auflagen zu erfüllen, war für die Betreiber kein Problem. „Wir haben sogar schon Reservierungen für die nächsten Tage“, erzählt Michel Beckmann. Eine Reservierung sei aber kein Muss, erläutert er. Saisonal bedingt setzt er auf Spargel und Erdbeeren und hofft auf schönes Wetter. „Wir haben von unserer Sonnenterrasse einige Tische weggenommen, sodass jeder genügend Abstand hat.“ Sie erreichen den Autor per Mail an v.schwarze@goettinger-tageblatt.de Mehr lesen Sie hier: Daniel Raub reduziert Restaurantplätze auf 25 Prozent Koch André Venjakob: „Meine größte Angst ist, dass die Gastronomie wieder schließen muss“ Von Vicki Schwarze

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