Herbstausflug: Die schönsten Tierparks in Göttingen und Region

Kein echter Wildpark aber eine kostenlose Möglichkeit, Damwild, Wildschweine und das blinde Eichhörnchen Pepe zu besuchen, ist das Wildgehege am Göttinger Kehr. Der Fachbereich Stadtforst unterhält das Gehege, in dem schon Generationen von Wildschweinen lebten. Für viele Göttinger ist ein Sonntags-Spaziergang rund um das Gelände oder zum Kerstlingeröder Feld ein Klassiker unter den Ausflügen. Bei einem etwa drei Kilometer langen Rundgang können Spaziergänger Wildschweine und Damwild im Wildgehege beobachten und füttern. Der Göttinger Stadtwald gehört zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Region. Das Wildgehege am Kehr, der Bismarckturm, das Planetarium, die alten Laubmischwälder des Stadtwaldes und die einzigartige Flora des Kerstlingeröder Feldes sind nicht nur bei den Göttingern beliebt. „Damit die Natur dauerhaft geschützt bleibt und sich auch künftige Generationen von Göttingern an ihr erfreuen kann, steht der Stadtwald unter Naturschutz”, teilt die Stadtverwaltung mit. Die rund 25 Wildschweine, die sich auf dem Gelände einige Matschkuhlen gewühlt haben, sind Spaziergänger gewöhnt, sie lassen sich gerne füttern und stecken ihre Nasen durch das Gitter. Das Damwild, das in den südniedersächsischen Wäldern sonst nicht vorkommt, hält sich meistens etwas mehr zurück. Rund 55 Tiere sind zu beobachten. Seit diesem Jahr wohnt ein neuer Dauergast auf dem Kehr: das blinde Eichhörnchen Pepe. Es wurde als Baby gerettet, aufgepäppelt und kann wegen seiner Sehbehinderung nicht ausgewildert werden wie seine anderen Artgenossen. Pepe lebt ein einer Voliere am Spazierweg. Der Besuch ist ganzjährig möglich und kostenlos. Das Wildgehege am Kehr liegt am Ende der Bismarckstraße. Autos können auf einem Parkplatz am Waldrand abgestellt werden. Dort gibt es auch einen Kiosk mit Biergarten. Bärenpark Worbis: Neun Bären und ein Rudel Wölfe leben in der bewaldeten Freianlage des Alternativen Bärenparks in Worbis. Die Tiere sind vor ihrem Einzug unter anderem in Käfigen und Zwingern gehalten worden oder mussten im Zirkus auftreten. Im ehemaligen Worbiser Tierpark haben sie erstmals Waldboden unter den Tatzen. An zahlreichen Stationen wird über Bären informiert. Wie überwintern sie? Wer kann schneller laufen als der Bär? Wie werden sie im Zirkus gehalten? Außer dem Besuch bei Meister Petz und Isegrim ist für Kinder aber auch der Streichelzoo von Interesse. Der Bärenpark ist täglich geöffnet, auch an Sonn- und Feiertagen – von März bis Oktober von 10 bis 18 Uhr, von November bis Februar bis 16 Uhr. Letzter Einlass ist jeweils eine Stunde vorher. Am Freitag, 18. November, wird um 13 Uhr eine Führung durch den Bärenpark angeboten. Interessierte melden sich eine Viertelstunde vor dem Start an der Kasse. Die Führung dauert etwa eineinhalb Stunden. Am Donnerstag, 17. Oktober, können Kinder von 10 bis 12 Uhr zu Bärenforschern werden und erkunden, wie es sich als größter Beutegreifer Europas lebt? Die Teilnahme ist nur nach Anmeldung unter Telefon 036074 / 20090 oder per Mail an worbis@baer.de möglich. Affenwald Straußberg: Etwa 85 Kilometer von Göttingen entfernt, liegt der Affenwald Straußberg. „Seltene Tiere hautnah erleben“ lautet das Motto vom nordthüringer Erlebnispark. Etwa 80 Tiere leben derzeit im Affenwald. Mensch und Tier können sich in den Gehegen frei bewegen. Zu festen Zeiten ist Streicheln ebenso erlaubt wie Füttern. Zu den Tierarten im Park gehören Berberaffen, Schwarzweiße Varis, Kattas und das Bennettkänguru. Eine weitere Attraktion ist die 760 Meter lange Sommerrodelbahn mit fünf Steilkurven. 44 Meter Höhenunterschied sorgen für Nervenkitzel und Adrenalinschub. Für Schulklassen bieten die Betreiber des Parks Affenwald-Safaris an, auf denen sie die Tiere hautnah erleben. Im Hotel-Restaurant Waldhaus können Besucher sich leckere Thüringer Wildspezialitäten oder auch selbstgebackenen Kuchen schmecken lassen. Vom 1. April bis 31. Oktober hat der Affenwald und die Sommerrodelbahn täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Letzter Einlass ist um 17 Uhr. Von Anfang November bis Ende März ist der Park und die Rodelbahn geschlossen. Die Tiere verbringen dann viel Zeit in ihren warmen Holzhäuschen. Schmetterlingspark Alaris: Der Schmetterlingspark Alaris in Uslar hat noch bis zum 27. Oktober an allen Wochen-, Sonn- und Feiertagen in der Zeit von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Während der niedersächsischen Schulferien sind auch am Montag und am Freitag die Schmetterlinge zu bewundern. Gerade bei etwas schlechterer Witterung ist die Halle in Uslar, Zur Schwarzen Erde, ein guter Tipp. Die Schmetterlinge werden sofort Freundschaft mit den Besuchern schließen, wenn diese in bunter Kleidung erscheinen, denn sie nehmen den Menschen nicht als Feind wahr und haben von daher auch keinerlei Berührungsängste, sodass sie sich von farbenfrohen Farben besonders angezogen fühlen. In der lichtdurchfluteten Halle mit tropischem Regenwald und einer üppig wuchernden Tropenwelt mit exotischen Blüten warten lebende, frei fliegende Schmetterlinge. Dabei gibt es den größten Schmetterling der Welt mit einer Flügelspannweite um 30 Zentimeter oder den nur drei Zentimeter großen Glasflügler zu beobachten. Über 120 Arten sind über das Jahr verteilt zu beobachten. Eine Cafeteria sowie ein Souvenir- und Biogartenshop sind ebenfalls auf der Anlage zu finden. Tierpark Sababurg: Am Fuße des Dornröschenschlosses Sababurg erstreckt sich der weitläufige Tierpark mit seinen sonnigen Freiflächen und historischen Alleen. Auf 130 Hektar Fläche befinden sich 80 Tierarten. Insgesamt leben hier über 900 Tiere im Urwildpark, Kinderzoo, in der Greifvogelstation und im Arche Park mit dem dazugehörigen Bauernhof. Der Tierpark Sababurg ist der älteste, bis heute in seinem ursprünglichen Areal erhaltene Tiergarten Deutschlands, heißt es auf der Website des Parks. Demnach begann Landgraf Wilhelm IV. im Jahr 1571 damit, am Fuße der Sababurg den Tiergarten zu errichten. Im Park gibt es beispielsweise Kängurus, Erdmännchen, Pinguine, Luchse oder auch Weißkopfseeadler zu beobachten. Vom 1. März bis 30. November können Besucher die Greifvogel-Flugschau bestaunen. Sie wird jeden Tag, außer Montags, um 11.30 Uhr, 14 Uhr und 16.15 Uhr vorgeführt. Bei der nächsten großen Veranstaltung im Tierpark dreht sich alles um Halloween. Am Sonnabend, 26. Oktober und Sonntag, 27. Oktober, wird der Tierpark in einen Gruselpark verwandelt. Unter anderem wird eine Dämmerungsführung mit anschließender Feuershow angeboten. Der Tierpark hat das ganze Jahr über geöffnet. Im Oktober können die Besucher den Park täglich von 9 bis 18 Uhr erkunden, im November ändern sich die Öffnungszeiten auf 10 bis 16 Uhr. Wildpark Hardegsen: Mehr als 100 Exemplare und knapp 20 Tierarten leben auf dem zwölf Hektar großen Gelände des Wildparks Hardegsen. Bei Kindern besonders beliebt ist die Streichelwiese mit Ziegen und Eseln. Der Wildpark ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt keinerlei Eintrittsportale oder Absperrungen an den Zugängen. Besucher sollten sich aber an die Öffnungzeiten halten, damit die Tiere ihre Nachtruhe halten können. Der Park besteht seit Juni 1965 und ist somit seit mehr als 50 Jahren ein Ausflugsziel in Hardegsen. Der Wildpark besteht aus zwei Teilen, im oberen Teil sind Wildschweine, Mufflons, verschiedene Vogelarten, Kaninchen und Frettchen zu entdecken. Dort gibt es auch einen Kinderspielplatz. Im unteren Teil des Parks befinden sich die Gehege für Damwild, Rotwild, Zackelschafe und Göttinger Minischweine. Dort wartet auch die Streichelwiese auf Besucher. Die Stadt Hardegsen ist Träger der Einrichtung. Die mehr als 100 Tiere des Wildparks bedürfen einer täglichen geregelten Pflege. Darum kümmerst sich ein Wildparkbetreuer, für die Tiere können auch Patenschaften übernommen werden. Im kommenden Jahr sollen ein neue Eingangsschleuse, ein Souveniershop und ein Erdmännchengehege gebaut werden. Direkt am Eingang des Parks befinden sich der Parkplatz und das Restaurant „Keiler-Eck". Der Wildpark Hardegsen liegt an der Ertinghäuser Straße 4. Tierpark Neuhaus: Auf rund 60 Hektar liegt der Wildpark Neuhaus im Hochsolling. In den Gehegen lassen sich die heimischen Wildarten in einer Umgebung beobachten, die den natürlichen Lebensräumen sehr nahe kommt. Bereits seit 1962 ist der Wildpark geöffnet. Selbst wenn es im Wildpark kein Wild gäbe, dann wäre es immer noch ein toller Tipp für einen Besuch, ist auf der Internetseite der Niedersächsischen Landesforsten zu lesen. Bunte Mischwälder, alter Baumbestand, weite Bergwiesen und auch alte Trockenmauern aus altem Sandstein gibt es dort zu sehen. Aber natürlich auch viele heimische Wildarten. Unter anderem sind Wildschweine, Auerwild und Birkwild zu sehen. Gerade im Herbst ein besonderes Erlebnis ist die Brunft oder Paarungszeit des Rotwildes. Darüber hinaus gibt es auch Flugvorführungen im Wildpark Neuhaus. Vom 1. April bis 31. Oktober finden sie täglich, außer Montags, um 11.30 und um 15 Uhr statt. Eine ganz besondere Veranstaltung ist für den 27. Oktober terminiert. Zwischen 10 und 11.30 Uhr gibt es eine geführte Wanderung zu den Wölfen, den großen Pflanzenfressern und den Wildschweinen. Der Wildpark ist von Mai bis Oktober von 9 bis 19 Uhr geöffnet, von November bis April von 9 bis 17 Uhr. Letzter Einlass ist jeweils eine Stunde vor Schließung. Wer sich auf dem großen Gelände die Füße wund gelaufen hat, der hat die Möglichkeit, sich im Café-Bistro Rotwild zu erholen. Bergwildpark Meißner: Im hessischen Bergwildpark Meißner, der 1970 entstand, sind fast alle heimischen Wildtiere zu sehen. Einen besonders großen Bestand weist der Park an Rothirschen, Damhirschen, Muffelwild und Rehen auf. Die Tiere können sich im etwa 24 Hektar großen Gelände frei bewegen. Außerdem sind zum Beispiel Gehege mit Alpakas und Steinböcken zu bestaunen. Mit dem Waldwichtelhaus gibt es im Park auch ein Waldmuseum. Eigens für die Darstellung des Museums wurde ein Fabelwesen erfunden, der Waldwichtel. Dort befinden sich viele Ausstellungsstücke zu den Themen Wald und Bergbau. Im Anschluss an die Erkundungstour durch den Wildpark haben Besucher die Möglichkeit, im Restaurant mit Biergarten zu verweilen. Seit dem 8. Oktober bieten die Betreiber des Parks vier Wochen lang jeden Dienstag und Donnerstag um 18.30 Uhr eine sachkundige Wildpark- und Brunftführung an. Obwohl im Bergwildpark nur ein Brunfthirsch beheimatet ist, sind dessen Brunftschreie nicht zu überhören. Auf der Führung können die Teilnehmer die typischen Hirschschreie live miterleben. Bei bestehendem Interesse an einer Führung wird darum gebeten, sich vorher beim Wildpark unter Telefon 05657/7591 anzumelden. Der Bergwildpark Meißner hat von April bis Oktober täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Von November bis März schließt der Park bereits um 17 Uhr. Von Britta Bielefeld

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