Schließlich sei dort mittlerweile eine Vielzahl von Elektrogeräten im Einsatz.
Wenig sinnvoll bis sinnwidrig seien Rauchmelder in Küchen oder Badezimmern, meint Herzberg. In Badezimmern könne der Wasserdampf die Melder auslösen, in der Küche das Kochen. Sollte dort tatsächlich ein Feuer entstehen, würden die für Flure vorgeschriebenen Geräte Alarm schlagen. Wer in der Küche auf Nummer Sicher gehen wolle, erklärt Herzberg, könne dort allerdings einen sogenannten Hitzemelder installieren, der bei einem Brand auslöst.
Eine weitere Option, so der Kreisfeuerwehr-Sprecher, seien sogenannte funkvernetzte Rauchmelder. Alle derart zusammengeschalteten Geräte schlagen gleichzeitig Alarm, wenn auch nur eines der Geräte tatsächlich Rauch ausgesetzt ist. Das habe beispielsweise in Mehrfamilienhäusern den Vorteil, dass mehrere Bewohner alarmiert werden, wenn ein Brand in einer Wohnung entsteht, deren Bewohner auf Reisen sind.
Geräte rechtzeitig warten
Urlaubszeit ist Fehlalarmzeit – das wissen auch die Göttinger Feuerwehren. Um unnötigen Einsätzen vorzubeugen, weisen Fachverbände daraufhin, dass vor und nach längeren Reisen Brandmelder ordentlich gewartet werden sollten.
Es piept und piept und piept – und keiner kümmert sich. Nicht selten rufen dann Nachbarn die Feuerwehr. Und weil diese dem Alarm auf dem Grund gehen müsse, werde mitunter die Wohnungstür von verreisten Mietern aufgebrochen, berichtet Bernd Schelper von der Feuerwehr Göttingen. “Derzeit passiert uns das etwa dreimal am Tag“, sagt Schelper über die Ferienzeit.
„Vor allem in der Urlaubszeit kommt es vermehrt zu Feuerwehreinsätzen durch Fehlalarme bei Rauchmeldern“, bestätigt Christian Rudolph, Vorsitzender von „Rauchmelder retten Leben“, einem Zusammenschluss von Feuerwehrverbänden, Sicherheitstechnikern und Versicherern. „Am Ende stellt sich meist heraus, dass es ein technisches Problem gab oder die Batterie leer war“, so Rudolph weiter.
Schlappe Batterien
Besonders letzteres ist auch Schelper zufolge derzeit ein Thema: Den Batterien in den Brandmeldern der ersten Generation mit 9-Volt-Batterien gehe die Puste aus, dann folgen Warntöne. „Viele Menschen kennen den Unterschied zwischen Alarm- und Warnton eines Rauchmelders allerdings nicht“, sagt Rudolph angesichts häufiger Einsätze, bei denen Nachbarn wegen Warntönen die Rettungskräfte alarmieren würden.
Nachbarn rät er deshalb, sich im Zweifelsfall mit den Beispieltönen auf rauchmelder-lebensretter.de vertraut zu machen. Und Mietern und Eigenheimbesitzern empfiehlt er, im Zweifelsfall lieber vor der Reise die Batterien des Rauchmelders zu tauschen. Informationen zu den empfohlenen Batterietypen und deren Lebensdauer müssten die Hersteller von Rauchmeldern zur Verfügung stellen, betont Gloth.
Probealarm auslösen
Auch empfiehlt er vor der Abreise eine kurze Wartung des Geräts: Grundsätzlich sei es empfehlenswert, den Probealarm auszulösen, um die Funktionsfähigkeit überhaupt zu testen. Funktioniere das nicht, sollten Betroffene auf jeden Fall das weitere Vorgehen in der Bedienungsanleitung oder in den Mieterinformationen nachschlagen.
Wichtig sei es außerdem, zu überprüfen, ob die Raucheintrittsöffnungen frei von Staub, Flusen oder Zigarettenrückständen seien, sagt Rudolph. Gegebenenfalls könnten diese vorsichtig mit einem Tuch gereinigt werden.
Und einen weiteren Tipp hat er: Vor dem Verreisen sollte ein Wohnungs- oder Haustürschlüssel bei vertrauenswürdigen Nachbarn deponiert werden. So könnten diese Alarmen nachgehen und gegebenenfalls Fehlalarme abstellen – ohne dass die Feuerwehr die Tür aufbrechen muss.
Von Christoph Höland und Matthias Heinzel