Lockangebot in Fake-Shops

Betrug: Stromsparstecker Voltbox und Co. versprechen viel, halten aber nichts

Eine Jahresabrechnung der Stromkosten sollte dringend vom Verbraucher überprüft werden. Denn Fehler liegen oft im Detail.

Abzocke beim Stromsparen: Fake-Shops wollen Kasse machen.

Hannover. „Bis zu 90 Prozent weniger Stromverbrauch“ – das soll mit einem kleinen Stromsparstecker klappen. So wird bei Voltbox versprochen, der Stecker verhindere „dass unnötiger Strom in die elektrischen Leitungen gelangt und das Netzwerk überlastet“. Dadurch sollen die Stromkosten im Monat drastisch sinken und außerdem dazu beitragen, dass Haushaltsgeräte länger halten.

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Voltbox und Co.: „Geräte haben keine Funktion“

„Das klingt verlockend“, weiß Sören Demandt, Energieberater bei der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. „Vor allem, weil sich zurzeit viele Verbraucherinnen und Verbraucher über die Stromkosten Gedanken machen.“ Doch der Fachmann hat zu Voltbox, Voltplug und Co. eine klare Meinung: „Diese Geräte haben gar keine Funktion. Das ist Betrug!“

Demandt: „Was wie eine technische Innovation klingt, ist ein leeres Versprechen. Gespart wird hier nichts.“ Im Gegenteil: „Durch die integrierte Leuchtdiode verbraucht die Box sogar mehr Strom, als vorher.“

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Nicht mehr als ein Nachtlicht

Das Onlineportal Heise hatte den Stromsparstecker schon im vorigen Jahr auseinandergenommen und ist zu dem Schluss gekommen, dass das Produkt für den gedachten Fall nutzlos ist.

Die Tester fanden heraus, dass in der Voltbox lediglich ein Überspannungsfeinschutz, eine Leuchtdiode und ein schwarzer Klotz verbaut waren, der genau genommen keine Funktion hat. Das Urteil: Die Voltbox sei lediglich als Nachtlicht zu verwenden.

Voltbox, Voltplug und Co.: „Die kleine Box wird im Netz unter verschiedenen Namen auf Fake-Shops angeboten“, hat Verbraucherschützer Demandt beobachtet.

Wie erkennt man Fake-Shops im Internet?

Die Verbraucherzentrale warnt seit Jahren vor sogenannten Fake-Shops, also gefälschten Internet-Verkaufsplattformen, die Online-Einkäufer abzocken wollen. So erkennt man sie:

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1. Auffällige Internetadresse: Ungereimtheiten in der Adresse können ein Warnzeichen sein – zum Beispiel bei einer Ergänzung der Adresse um weitere Domainendungen, wenn eigentlich nur ein „.de“ stehen müsste. Ein Beispiel dafür ist .de.com.

Auch wenn die Adresse überhaupt nicht zum Inhalt der Seite passt, sollte man skeptisch sein – zum Beispiel wenn bei einer URL zum Thema Pflanzen plötzlich Schuhe angeboten werden.

2. Unsichere Zahlungsweise: Oft werden den Usern bis zum letzten Bestellschritt mehrere Zahlungsweisen angeboten. Doch bei der eigentlichen Bestellung wird dann nur noch Vorkasse, etwa in Form einer Überweisung, verlangt.

Tipp: Es sollte umgekehrt sein: Erst die Ware, dann das Geld. Ohne kundenfreundliche Zahlungsweise sollte man besser nichts bestellen.

3. Supergünstiger Preis: Wenn sich in einem Shop auffallend niedrige Angebote häufen, ist Vorsicht angesagt. Viele Abzocker arbeiten mit dieser Lockmethode.

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4. Falsche Gütesiegel: Fake-Shops schmücken sich gerne mit erfundenen Gütesiegeln, die aber keine echte Aussagekraft haben. Oder sie nutzen echte Gütesiegel wie etwa „Trusted Shops“, ohne dieses Zertifikat tatsächlich zu besitzen.

Tipp: Durch einen Klick auf das Siegel kann man prüfen, ob das Siegel mit einem Zertifikat des Siegelbetreibers verlinkt ist. Ohne entsprechenden Link handelt es sich in der Regel um eine Fälschung.

5. Lobende Kundenbewertungen: Generell sollten sich Kundinnen und Kunden beim Online-Shopping nicht nur auf Bewertungen innerhalb eines Shops verlassen. Sollten sich aber die Lobeshymnen häufen, ist das häufig ein zusätzliches Indiz für einen Fake-Shop.

6. AGB: Fake-Shops haben häufig frei erfundene oder von anderen Seiten kopierte Allgemeine Geschäftsbedingungen (kurz: AGB) auf Ihrer Website. Das ist nicht immer leicht zu erkennen.

Tipp: Ein deutliches Zeichen für ein Fake sind AGB, die in schlechtem Deutsch aus einem Übersetzungsprogramm kommen. Ist das der Fall oder fehlen die AGB sogar ganz, sollte man nichts bestellen.

7. Impressum: Ein nicht vorhandenes Impressum ist immer ein Alarmzeichen. Doch auch wenn ein Impressum zu finden ist, kann es sich um einen Fake-Shop handeln.

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Wichtig: Das Impressum muss unter anderem die Adresse, einen Vertretungsberechtigten und eine E-Mail-Adresse enthalten. In der Regel auch einen Verweis auf das Handelsregister mit entsprechender Nummer, die man im Zweifel genauer überprüfen kann.

Mit dem Fakeshop-Finder bietet die Verbraucherzentrale ein kostenloses Tool, um Shop URLs zu überprüfen. Hier gibt es auch eine Auskunft über bereits vorhandene Bewertungen in bekannten Portalen.

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