Die Heizperiode naht: Was Sie jetzt noch tun können, um Kosten zu sparen
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Heizungsthermostate dürfen von Mieterinnen und Mietern eigenständig erneuert werden.
© Quelle: Karolin Krämer/dpa-tmn
Spätestens im Oktober werden in den meisten Wohnungen und Häusern wieder die Heizkörper aufgedreht. Dieses Jahr verursacht das bei vielen Menschen extreme Bauchschmerzen, weil Energie knapp ist und die Kosten explodiert sind. Doch es gibt Stellschrauben, um die Ausgaben schnell und mit wenig Aufwand zu verringern. „Bei einem Einfamilienhaus mit erhöhtem Energieverbrauch lassen sich bei den aktuellen Gaspreisen jährlich über 700 Euro Heizkosten sparen“, sagt Alexander Steinfeldt, Sprecher der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online.
Das kostet Sie nichts
Sind die Heizkörper mit Möbeln zugestellt, mit Vorhängen bedeckt und stark verstaubt? Dann arbeiten sie weniger effektiv, weil sich die Wärme nicht ungehindert im Raum verteilen könne, erklärt Steinfeldt. Also besser die Heizkörper freihalten. Sollten diese gluckernde Geräusche verursachen, ist ihre Leistungsfähigkeit ebenfalls eingeschränkt. Dann empfiehlt es sich, sie zu entlüften. Dafür wird das Ventil mit einem Spezialschlüssel aufgedreht, bis keine Luft mehr ausströmt.
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Grundsätzlich hilft gegen die steigenden Energiepreise, seine Ausgaben zu kalkulieren und einen Überblick über die Fixkosten zu haben.
© Quelle: RND
Auch mit einer wirtschaftlichen Einstellung der Heizkörper lasse sich der Energieverbrauch reduzieren, ergänzt Frank Ebisch, Sprecher des Zentralverbandes Sanitär Heizung Klima (ZSHK): „Wenn Sie die Raumtemperatur um ein Grad Celsius senken, sparen Sie bis zu 6 Prozent Heizenergie.“ Bei längerer Abwesenheit und während der Nacht kann die Temperatur weiter gedrosselt werden, selten genutzte Räume können dauerhaft kühl bleiben. Nachts sollten Rollläden oder Fensterläden geschlossen sein, um die Wärme im Haus zu halten.
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Das ist mit wenig Geld machbar
Mit programmierbaren Thermostaten an den Heizkörpern lassen sich Temperaturen bedarfsgerecht für jeden Raum und für verschiedene Zeiten einstellen. Die Investition rechnet sich in der Regel schnell, vor allem wenn alte und ungenaue Geräte ersetzt werden. „Mieter dürfen die Thermostate an ihren Heizkörpern eigenständig erneuern“, betont Steinfeldt.
Zieht es am Fenster und strömt kalte Luft herein, können die Fensterrahmen mit Dichtungsbändern abgedichtet werden. Werden Sparduschköpfe oder Durchflussbegrenzer eingebaut, sinkt der Warmwasserverbrauch erheblich, erklärt Ebisch. Steinfeldt rät dazu, frei liegende Heizungsrohre im Keller gegen Wärmeverlust zu schützen: „Eigentümer können die Heizungsrohre mit Rohrisolierung aus dem Baumarkt selbst dämmen.“ Mögliche jährliche Einsparung: rund 40 Euro pro Meter Rohr. Befinden sich die Heizkörper an schlecht gedämmten Wänden, verbessern reflektierende Folien oder Dämmplatten an der Innenwand den Wirkungsgrad.
Alternativen prüfen
Langfristig zahlt es sich aus, erneuerbare Energien zu verwenden. Erste Wahl ist in der Regel eine Wärmepumpe. Unter Umständen kommt auch eine Pelletheizung infrage. Beide Systeme erfordern zwar eine große Investition, dafür gibt es aber üppige staatliche Zuschüsse. Auch hybride Heizungen sind eine Option: So kann eine Gasbrennwerttherme mit einer Solarthermieanlage gekoppelt werden. Einzelfeueranlagen wie Öfen tragen dazu bei, zumindest einige Räume unabhängig von der zentralen Heizungsanlage zu erwärmen.
Dafür ist fachliche Hilfe erforderlich
Steinfeldt schätzt das Einsparpotenzial auf bis zu 20 Prozent, wenn die Heizungsanlage von Fachleuten optimiert wird. Der Wärmeerzeuger, in der Regel ein Brennwertgerät, sollte gereinigt und in den Einstellungen optimiert werden. Die Kosten machen sich bald bezahlt und die Haltbarkeit des Gerätes wird verlängert.
Empfohlen wird zudem ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage. Damit werde ihre Effizienz verbessert und für eine bessere Verteilung der Wärme im Haus gesorgt, erläutert Ebisch: „Bis zu 15 Prozent Einsparung sind möglich.“ Steinfeldt weist darauf hin, dass ein hydraulischer Abgleich für alle größeren Gebäude mit Gasheizung seit dem 1. Oktober dieses Jahres Pflicht sei. Aber auch für Einfamilienhäuser lohne sich die Maßnahme, die mit 15 Prozent Zuschuss gefördert wird. Raumlüfter und Lüftungsanlagen sollten ebenfalls regelmäßig gewartet und gereinigt werden, weil verschmutzte Filter den Energieverbrauch der Ventilatoren erhöhen.
Diese Maßnahmen erfordern eine Investition
Eine alte Heizungspumpe ist oft ein großer Energiefresser. Wird sie erneuert, können bis zu 90 Prozent Strom gespart werden. Hydraulisch geregelte Durchlauferhitzer sollten gegen elektronisch geregelte Geräte ausgetauscht werden, empfiehlt Ebisch. Falls möglich, ist es allerdings in der Regel besser, auf eine zentrale Warmwasserbereitung umzusteigen.