Von Bürstendichtung bis Vorhang

Zugluft verhindern: So dichten Sie Fenster und Türen richtig ab

Regelmäßig lüften ist nicht nur während der Corona-Pandemie wichtig.

Damit im Winter keine oder kaum Wärme entweichen kann, sollten Fenster ausreichend verdichtet sein.

Viele Regionen in Deutschland werden von eisigen Temperaturen heimgesucht. Dann muss die Heizung für Wärme in der Wohnung sorgen. Sind aber Fenster und Türen nicht richtig dicht, kann die Wärme leicht entweichen. Das kann nicht nur für unangenehme Zugluft sorgen, sondern auch dazu führen, dass ein Raum trotz laufender Heizung nicht richtig warm wird.

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Undichte Stellen finden

Wer sich nicht sicher ist, ob ein Fenster oder eine Tür wirklich dicht ist, kann laut der Verbraucherzentrale ein Blatt Papier zu Hilfe nehmen. Das wird zwischen dem Rahmen und dem Fensterflügel beziehungsweise der Tür eingeklemmt. Lässt sich das Papier dann nicht herausziehen, ist es dicht. Die Methode sollte aber vorsichtshalber an mehreren Stellen angewendet werden.

Finden Sie dabei eine oder mehrere Stellen, die nicht dicht genug sind, können diese Tipps helfen.

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Wie kann ich Türen richtig abdichten?

1. Dichtungsbänder

Ist die Tür an den Seiten oder oben undicht, lassen sich mit ein wenig handwerklichem Geschick neue Dichtungsbänder anbringen, sagt Christian Handwerk, Referent für energetisches Bauen und Bauphysik der Verbraucherzentrale NRW. „Bei einer Wohnungstür ist das durchaus selbst machbar. Bei einer richtigen Haustür wird das aber schwieriger“, sagt er. Dichtungsbänder sind in Baumärkten erhältlich.

2. Bürstendichtung

Zieht die Luft vor allem unten durch die Tür, kann die sogenannte Bürstendichtung helfen. „Sie wird unten auf der Innenseite an die Tür geklebt oder sogar geschraubt – je nachdem, was Sie als Mieter dürfen – und verhindert den Durchzug“, sagt Handwerk. Die Bürstendichtung muss aber nicht immer aus einer tatsäch­lichen Bürste bestehen, es gibt sie auch mit Gumminoppen. Andere Türbodendichtungen gibt es auch komplett aus Gummi.

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3. Schwellendichtung

„Eine ganz ähnliche Funktion übernimmt die sogenannte Schwellendichtung“, sagt Handwerk. Die Schwellendichtung ist ein abgerundeter Keil, der auf dem Boden befestigt wird. Ist die Tür geschlossen, dichtet der Keil sie unten ab.

4. Zugluftstopper

Eine bekannte und einfache Möglichkeit, Zugluft zu verhindern, ist der sogenannte Zugluftstopper. Dieser ist wie eine Rolle geformt und liegt dann vor der Tür. Wichtig ist dabei, dass der Stopper sich gut an den Tür­ecken anschmiegt, um auch diese abzudichten. Die Rolle muss also gut formbar sein. Wer den Zugluftstopper selbst basteln möchte, sollte zu Materialien wie Reis oder auch Sand greifen. Wolle oder ähnliche Stoffe könnten sich möglicherweise schlechter formen lassen.

Wie kann ich Fenster richtig abdichten?

1. Abdichtband

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Wie bei der Tür hilft auch beim Fenster ein Abdichtband. Das ist ohnehin bereits an vielen Fenstern angebracht – kann bei Bedarf aber auch erneuert werden. Erhältlich ist das Band meist in Baumärkten und lässt sich laut Handwerk relativ einfach selbst einkleben. „Wenn das Fenster ein wenig undicht ist, dann bringt das durchaus eine ordentliche Einsparung“, sagt er. Ungefähr 20 Euro müssten dafür pro Fenster investiert werden, schätzt der Experte. Aber das rentiere sich bereits ab etwa anderthalb Heizperioden.

2. Wärmeschutzfolie

Eine weniger bekannte Möglichkeit sei die Wärmeschutzfolie. „Die klebt man innen vollflächig auf die Verglasung. Dadurch verwandelt man sein Isolierglasfenster in ein Wärmeschutzglas“, sagt Handwerk. Wer sich unsicher ist, ob er oder sie bereits ein Wärmeschutzglas hat, kann den sogenannten Feuerzeugtest durchführen: Dabei wird ein Feuerzeug oder auch eine Kerze vor die Verglasung gehalten. Blickt man dann schräg darauf, wird die Flamme viermal darin gespiegelt. „Sollte die zweite Flamme verfärbt sein, zum Beispiel violett anstatt hellgelb, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass Sie eine Wärmeschutzverglasung haben“, sagt Handwerk. Denn die Innenseite der Verglasung sei mit einer dünnen Metallschicht bedampft. Mit dem bloßen Augen ist dies nicht zu erkennen.

Liegt keine Verfärbung vor, handelt es sich um eine Isolierverglasung, wie sie laut Handwerk bis etwa Anfang der 90er-Jahre eingebaut wurde. „Und genau für diese Fenster, die es sehr häufig gibt, ist so eine Wärme­schutzfolie durchaus hilfreich“, sagt er. Sie sei teurer als das Abdichtband und auch handwerklich komplizierter anzubringen, da sie vollflächig sowie blasen- und faltenfrei angeklebt werden müsse. Dennoch sei die Folie noch effektiver als das Abdichtband.

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3. Vorhang

„Man mag es nicht glauben, aber bereits ein dünner und lichttransparenter Vorhang kann ein älteres Fenster, das Anfang der 90er oder vorher eingebaut wurde, energetisch schon um bis zu 30 Prozent verbessern“, sagt Handwerk. Das liege daran, dass ein Vorhang – sofern er richtig angebracht ist – einen Pufferraum zwischen Innenraum und Fensterscheibe schaffe.

Dafür müsse der Vorhang aber zum einen vollflächig vor dem Fenster montiert sein und zum anderen sollte er nicht vor dem Heizkörper hängen. „Sonst würde man am Innenraum vorbei direkt zum kalten Fenster heizen“, sagt Handwerk. „Es muss natürlich genau umgekehrt sein. Der Heizungsluft muss es schwer gemacht werden, an die kalte Glasscheibe zu strömen. Sie soll innen am Vorhang vorbei und dann in den Raum strömen.“ Energetisch sei der Vorhang zwar weniger effektiv als das Abdichtband. Dennoch sei es eine Möglichkeit, die oft unterschätzt werde, um Energie zu sparen.

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