Was machen Wissensmanagerinnen und Wissensmanager?
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Zuhören, Zusammenhänge verstehen und Arbeitsabläufe im Unternehmen verbessern: Das sind einige der Aufgaben von Wissensmanagerinnen und Wissensmanagern.
© Quelle: Getty Images/iStockphoto
„Wissensmanagement ist nicht das Gleiche wie Informations- und Datenmanagement. Denn es geht hier vor allem um implizites Wissen, das nicht in expliziten Datensätzen vorliegt“, erklärt Manfred Bornemann aus Graz. Der selbstständige Wissensmanager gehört dem Vorstand der Gesellschaft für Wissensmanagement an und ist Vizepräsident des Bundesverbandes Wissensbilanzierung. Die Wissensmanager sind dafür zuständig, in Unternehmen Maßnahmen zur effektiven und effizienten Nutzung der Ressource Wissen strategisch zu planen und durchzuführen. Auch das Kontrollieren, Evaluieren und Verbessern solcher Maßnahmen gehört zu diesem Aufgabenbereich. „Dabei richten sich Wissenschaftsmanager in ihrer Arbeit an den Zielen des jeweiligen Unternehmens aus, für das sie tätig sind. Da immer mehr Unternehmen die Bedeutung des Themas erkennen, sind die Beschäftigungsaussichten gut.“
Ein Beispiel, wie Wissen für ein Unternehmen zum strategischen Vorteil werden kann, ist das Thema Solaranlagen. „Ein Handwerksbetrieb für Gas-, Wasser- und Heizungsinstallation, der die Expertise seiner Mitarbeiter in diesem Bereich kennt und bei seinen Beschäftigten Wissen zu energetischen Techniken aufgebaut hat, hat in der aktuellen Lage einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil“, erläutert Bornemann.
Ein Job für Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen
Wie die Arbeit konkret aussehen kann, zeigt sich bei der selbstständigen Wissensmanagerin Franziska Raabe aus Lübeck. Seit vielen Jahren betreut sie zum Beispiel ein Unternehmen, das Verpackungsmaterial herstellt. Aktuell arbeitet sie die Nachfolgerin des bisherigen Eigentümers ein. „Auch das ist Teil des Wissensmanagements.“
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„Viele Beschäftigte tun sich schwer, über ihr berufliches Wissen zu kommunizieren“, sagt Franziska Raabe. Sie ist Wissensmanagerin.
© Quelle: Daniela Bunu/ www.daniela-fotografie.de
Aufgabe der 35-jährigen Wirtschaftswissenschaftlerin, zugleich Vizevorsitzende der Gesellschaft für Wissensmanagement, ist es auch, den Dialog zwischen den Abteilungen zu unterstützen und Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen. „Das ist oft gar nicht so einfach. Denn viele Beschäftigte tun sich schwer, über ihr berufliches Wissen zu kommunizieren.“
Häufig seien Wissensmanager Quereinsteiger. „Manche haben zum Beispiel einen Studienabschluss in Jura oder Chemie“, erläutert Bornemann. „Man muss auch nicht unbedingt noch einen Master im Fach Wissensmanagement machen. Denn es gibt viele Weiterbildungsmöglichkeiten wie etwa Kurse der Industrie- und Handelskammer“, sagt der Experte.
Steckbrief
Wissensmanagerinnen und Wissensmanager befassen sich in Organisationen mit der Koordination und der strategischen Ausrichtung des Wissens. Sie sensibilisieren für dieses Thema und die Nutzung des Wissens. Ausbildungsform: Verschiedene Ausbildungen sind möglich – vom Lehrgang bis zum Masterstudium. Ausbildungsdauer: von vier Tagen bis zum vierjährigen Studium. Voraussetzungen: Meist ein Studium (zum Beispiel BWL, Natur-, Geistes- oder Sozialwissenschaften); hinzu kommt eine Weiterbildung oder ein Masterstudium im Bereich Wissensmanagement. Eignung: Strukturierter Arbeitsstil; Kommunikationsfähigkeit; die Fähigkeit, sich in Fachabteilungen hineinzudenken; Kenntnisse im Umgang mit Informations- und Kommunikationstechnologien, Durchsetzungskraft. Branchen: Alle Bereiche, in denen Wissen eine entscheidende Rolle spielt, zum Beispiel in der Industrie, in der IT-Branche, im Dienstleistungssektor, im qualifizierten Handwerk, im öffentlichen Dienst oder in Unternehmensberatungen.
In diesem Beruf kommt es aber nicht nur auf Fachwissen, sondern auch auf Softskills an. Bornemann: „Man sollte hohe kommunikative Fähigkeiten, aber auch Durchsetzungskraft besitzen.“ Außerdem seien Generalisten gefragt, die strategisch denken können und kreativ sind.
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