Doping - nicht nur ein Problem im Spitzensport
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Ein zweitägiges Symposium in Göttingen beschäftigt sich mit den aktuellen Entwicklungen in der Dopingpraxis.
© Quelle: dpa
Göttingen. Eingeladen zum Symposium am Donnerstag, 22. November, und Freitag, 23. November, haben Prof. Ina Hunger (Göttingen) und Prof. Wolfgang Maennig (Hamburg). In der Sammlung der Gipsabgüsse der Georg-August-Universität (Nikolausberger Weg 15) gibt es am ersten Veranstaltungstag zahlreiche Vorträge und eine abschließende Podiumsdiskussion. Im Institut für Sportwissenschaften (Sprangerweg) stellen einen Tag später Nachwuchswissenschaftler ihre interdisziplinären Forschungsergebnisse in Arbeitskreisen vor.
Die Thematik ist allgegenwärtig und vor allen Dingen keine, die nur Leistungssportler tangiert – das Symposium beschäftigt sich mit aktuellen Entwicklungen in der Dopingpraxis im internationalen Spitzensport sowie im Freizeit- und Fitnesssport.
In halbstündigen Vorträgen werden interdisziplinäre Perspektiven dargestellt. Referenten aus den Bereichen Medizin, Jura, Ökonomik, Soziologie, Psychologie und Pädagogik kommen zu Wort, sie gelten allesamt als Spezialisten für dieses Thema.
Hunger und Maenning erwarten 80 Teilnehmer
Hunger, die seit 2008 in Göttingen den Lehrstuhl für Sportpädagogik und Sportdidaktik leitet, initiierte gemeinsam mit Maennig, der mit dem Ruder-Achter 1988 bei den Olympischen Spielen in Seoul Gold holte, das Symposium. „Wir haben mit ein paar Leuten zusammengesessen und über dieses Thema diskutiert. Diese Problematik ist ja nicht nur im Spitzensport präsent, sondern auch bei jungen, männlichen Heranwachsenden oder sogar im Seniorensport zu finden. Danach habe ich ein Konzept geschrieben und dieses beim Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur eingereicht. Das Ministerium fördert jetzt unsere Veranstaltung, und wir sind ausgebucht“, sagt Hunger, die sich über Zusagen aus dem gesamten Bundesgebiet freut und etwa 80 Teilnehmer erwartet. Darunter befinden sich nicht nur Wissenschaftler verschiedener Fachrichtungen, sondern auch Personen, die in ihren berufspraktischen Kontexten mit den unterschiedlichen Aspekten des Dopings konfrontiert werden.
Sie sei schon gespannt – auf alle Referenten und deren Vorträge sagt die Sportwissenschaftlerin. Mit dem „meisten Zündstoff“ rechnet sie bei der Podiumsdiskussion am späten Donnerstagnachmittag. Paralympics-Siegerin Manuela Schmermund vertritt als Sportschützin die Athleten, Dominic Müser, bei der NADA (Nationale Anti-Doping Agentur) im Bereich Prävention tätig, sitzt ebenso auf dem Podium wie die ehemalige Leichtathletin Sylvia Schenk (Transparency International), Werner Hübner, Psychotherapeut, der Dopinggeschädigte behandelt, Dopingkontrolleur Sven Laforce und Dopingopfer Andreas Krieger, der sich als Heidi Krieger den Europameistertitel im Kugelstoßen 1986 sicherte und ohne sein Wissen in das staatliche Dopingprogramm der DDR aufgenommen wurde.
Von Kathrin Lienig
GT/ET