Göttinger Wissenschaftler stellen Studie zur Wilderei vor
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Dr. Mahmood Soofi (l.) untersucht ein vom Wolf gerissenes Vieh nahe des Golestan-Nationalparks im Iran
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Göttingen. Dr. Matthias Waltert, Leiter der Arbeitsgruppe für bedrohte Arten an der Universität Göttingen und Dr. Igor Khorozyan haben seit 2015 gemeinsam mit Naturschutzbiologen aus dem Iran 18 Gebiete und Wälder untersucht. Die Region weist bis heute eine beachtliche Population von Raubtieren, wie dem Persischen Leopard, Braunbären, Wolf und deren Beutetieren auf. Allerdings spielt die Wilderei in diesen Gebieten eine immer größer werdende Rolle, so dass bereits Huftiere wie der Maral, eine Rothirschart, bereits ausgestorben sind.
Jagd auf Beutetiere führt zu Konflikt
Die Raubtiere greifen aufgrund der fehlenden Beutetiere häufiger auf das Nutzvieh zurück. Wilderei in Form von Jagd auf die Beutetiere von Raubtieren kann zur Verschärfung diese Konfliktes beitragen. Zu dieser Erkenntnis kamen die Göttinger Wissenschaftler. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass die augenblicklichen Anstrengungen, die Wildtiere der Region zu schützen, nicht effektiv genug sind“, sagt Dr. Mahmood Soofi, der für die Studie Wildtiererhebungen und Weidetierhalter befragt hat. „Um Konflikte zwischen Naturschutz, Jagd und Tierhaltern zu lösen, muss ein Teufelskreis durchbrochen werden. Wenn wilde Beutetiere zurückgehen, weichen Raubtiere auf Weidevieh aus, was wiederum zu Vergeltungsmaßnahmen führt. Beispielsweise in Form von Abschüssen von Leoparden“ ergänzt Soofi.
Strafverfolgung als Maßnahme
„Wenn wir die Wilderei effektiv bekämpfen wollen, müssen wir Strafverfolgung mit Maßnahmen zur Konfliktminimierung kombinieren. Dazu gehört auch, dass wir die Ursachen der Wilderei genau kennen und angehen“, analysiert Waltert.
Von Jan-Philipp Brömsen