HAWK-Student für Erkenntnisse bei der Verarbeitung von Schad-Hölzern ausgezeichnet
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Lennart Schotte ist mit dem Studienpreis des Kompetenznetzes für Nachhaltige Holznutzung ausgezeichnet worden.
© Quelle: r / HAWK
Göttingen. Nach der Online-Veranstaltung „Forst und Holz – wie weiter?“ ist Lennart Schotte, Forstwirtschafts-Student der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK), ausgezeichnet worden. Eine Fachjury des Kompetenznetzes für Nachhaltige Holznutzung (NHN) hat ihm den NHN-Studienpreis verliehen.
Schotte sei in seiner Bachelorarbeit der Frage nachgegangen, wie Massivholzprodukte und Holzwerkstoffe aus geschädigten Buchen produziert werden könnten, ohne Festigkeitsverluste zu befürchten, teilte die Pressestelle der HAWK mit. Er habe die Jury sowohl mit seinem Forschungsansatz als auch mit den Ergebnissen überzeugt.
Heimische Baumarten leiden unter dem Klimawandel
Prof. Bettina Kietz von der HAWK-Fakultät Ressourcenmanagement in Göttingen betont, dass die heimischen Baumarten unter den Folgen des Klimawandels litten – insbesondere anhaltende Dürre und hohe Temperaturen setzten ihnen zu. Ein Beispiel: Der "extreme Sommer 2018" habe der Rotbuche geschadet.
„Vier von fünf Buchen zeigen Schadsymptome, auf großen Flächen stirbt die Buche aufgrund der Trockenheit und den darauffolgenden Komplexschäden, quasi als Multimorbidität, ab. In aller Regel werden geschwächte Buchen unter anderem von diversen Pilzarten befallen, die das Holz zersetzen“, wird Kietz in der Mitteilung der HAWK zitiert.
Zusammenhang von Produkt-Merkmalen und Schad-Buchen
Der 21-Jährige Lennart Schotte habe durch Messungen am Wilhelm-Klauditz-Fraunhofer Institut für Holzforschung (WKI) in Braunschweig herausgearbeitet, wie die Festigkeitseigenschaften der gewonnenen Produkte direkt mit den schweren Schäden an Buchen zusammenhingen, so die Pressestelle. Für seine Untersuchungen habe er die unterschiedlichen Ausprägungen der neuartigen Schäden an Rotbuchen im Waldbestand und die technische Verwertbarkeit von aus den Schadbuchen gewonnenen Sägehölzern, Lagenhölzern aus Furnieren sowie Schichthölzern in Beziehung gesetzt. „Damit liefert die Arbeit wichtige Hinweise für den Holzmarkt und dient als Vorstudie darauf aufbauender Forschungsprojekte“, habe Kietz erklärt.
Schotte sorgt für „positiveren Ausblick“ bei Fachtagung
Ein wichtiges Ergebnis der Forschungsarbeit Schottes, der sich im Vorbereitungsdienst für den gehobenen Forstdienst bei den Landesforsten befinde, sei die Feststellung, dass es anders als bei Massivholzholzprodukten keine Qualitätsminderungen bei verleimten Holzwerkstoffen von vorgeschädigtem Buchenholz gebe. "Vor dem Hintergrund der düsteren Szenarien, die das Tagungsthema 'Forst und Holz – wie weiter?' hervorbrachte, boten diese Erkenntnisse einen positiveren Ausblick für die Fachtagung", die in drei Online-Sessions veranstaltet wird, heißt es in der Mitteilung.
Von Stefan Kirchhoff