Henle-Medaille für MS-Forscher Wekerle
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Hartmut Wekerle hat die Jacob-Henle-Medaille der Medizinischen Fakultät der Universitätsmedizin Göttingen erhalten
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Göttingen.Die Medaille wird seit 1988 verliehen und soll an den Göttinger Physiologen Friedrich Gustav Jacob Henle (1809 -1885) erinnern, der ab 1852 Direktor des Anatomischen Instituts in Göttingen war.
Vorgeschlagen für die Jakob-Henle-Medaille wurde Wekerle von Prof. Alexander Flügel, Direktor des UMG-Instituts für Neuroimmunologie. Die Forschungskommission der Medizinischen Fakultät folgte nach Angaben des Pressesprechers der UMG, Stefan Weller, dem Vorschlag einstimmig.
Erforschung von Multipler Sklerose
In seinen wissenschaftlichen Arbeiten konzentriere sich Wekerle, der Hertie-Seniorprofessor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie in Martinsried ist, auf die Erforschung von Multipler Sklerose. Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems. Wekerle, Jahrgang 1944, war bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2012 mehr als 20 Jahre Direktor am Max-Planck-Institut für Neurobiologie.
Winzige Zelle attackieren das Gehirn
In seinem Festvortrag während der Medaillen-Verleihung beschäftigte sich der Neurobiologe mit der Frage, wie es möglich ist, dass winzige Zellen das Gehirn attackieren können, um dort Entzündungen auszulösen. In Deutschland leiden rund 120 000 Menschen an Multipler Sklerose. Die Erkrankung beginnt in den meisten Fällen zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.
Die Betroffenen leiden je, nachdem welche Nervenzellen durch die Krankheit geschädigt werden an Lähmungen, Empfindungsstörungen oder Sehstörungen. Wekerle entdeckte gemeinsam mit seinem Forschungsteam, dass entzündliche Hirnerkrankungen möglicherweise ihren Beginn im Darmbereich haben. Außerdem fanden sie heraus, wie Immunzellen in das Nervengewebe eindringen.
Von Vera Wölk