MiniMathematikum zieht durch Europa
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Die Ausstellung des MiniMathematikums ist in Deutschland schon lange auf Wanderschaft. Nun bereist sie Europa.
© Quelle: Wegst
Göttingen. Projektpartner aus Deutschland, Italien, Mazedonien und Spanien haben sich zur Auftakttagung für die Europareise des MiniMathematikums in Göttingen getroffen. 19 Mitmach-Ausstellungsstücke aus dem Mathematikum Gießen begeistern Kinder für die Grundformen der Mathematik. Deutschlandweit sind sie seit 2014 unterwegs.
Jetzt wird die Ausstellung auch weiter südlich gezeigt. Die mazedonischen Partner wollen beispielsweise mehr Roma-Kinder in das Schulsystem integrieren: „Ohne Bildung fallen die Menschen durch das soziale System, genau dort müssen wir ansetzen“, sagt Viktorija Mihailovska, die in der Integrationsarbeit tätig ist. Als Kind mochte sie Geometrie lieber als Algebra, weshalb sie die Bilder der Ausstellung mit den vielen Formen sofort begeistert hatten.
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Ulrich Geisler (r. neben Fisch) war mit dem MiniMathematikum schon an 25 Standorten in Niedersachsen. Nun reist die Ausstellung zu den Projektpartnern.
© Quelle: lel
Ort für Spielen und Lernen
Sarah Danelon aus Tolmezzo in Italien erzählt, dass Schulen vor Ort teilweise schließen müssen und kein Budget für Extraangebote hätten. „Deshalb wollen wir mit der Ausstellung einen Ort für Spielen und Lernen gleichzeitig anbieten“, sagt Danelon die in einem Ausbildungszentrum arbeitet. Sie möchte mit dem Projekt vorrangig Kinder von Migranten erreichen.
Die deutschen Partner setzen bei der Ausbildung von Erziehern an. In der Berufsbildenden Schule Rinteln war die Ausstellung bereits zu Gast. Die älteren Schüler waren dafür verantwortlich, die Kinder bei Besuchen zu betreuen und auf die Objekte zu achten. „Der Boden war ab und zu dreckig, weil es ein Experiment mit Seifenwasser gibt, aber ansonsten haben die Schüler ihre Aufgabe sehr ernsthaft ausgeführt“, berichtet Sinja Doberstein, die dort lehrt.
Faszination und Neugier
„Wenn ich mit Schülern naturwissenschaftliche Experimente mache, ist da erstmal Faszination und dann kommt die Neugier auf das Dahinter“, sagt Doberstein. Dort setzt die Ausstellung an. Mal spielen die Kinder mit Seifenblasen, andere Male müssen sie Brücken konstruieren. „Das Besondere an der Ausstellung ist, dass Kinder selbst entscheiden, an welche Stationen sie gehen. Viele davon können sie nicht allein lösen, aber miteinander“, erklärt Ulrich Geisler vom Institut für Bildung und Erziehung.
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Am Knobeltisch probieren sich Kinder und Erzieher in Ausbildung aus.
© Quelle: r
Das forschende und integrative Lernen steht bei dem zweijährigen Projekt an erster Stelle. Es wird von der Nationalen Agentur beim Bundesinstitut für Berufsbildung im Rahmen von Erasmus + gefördert. Die Partner wollen dabei beobachten, wie die Ausstellung von Kindern in anderen Ländern und mit besonderen Voraussetzungen angenommen wird. 2020 soll die Ausstellung ständiger Teil des Forum Wissen werden.
Von Lea Lang