Projekt „Stadtlabor" öffnet in Göttingen
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Das Stadtlabor ist ab Anfang Juni im ehemaligen Gebäude der Kranich-Apotheke am Schildweg 1 zu finden.
© Quelle: Uni Göttingen
Göttingen. Wie gestalten Kommunen und lokale Initiativen Migration, Willkommenskultur und Inklusion? Dieser Frage will seit Anfang Juni das Projekt "Stadtlabors: Migration bewegt Göttingen" nachgehen. So sei seit der Flüchtlingskrise des Jahres 2015 "die öffentlich-politische Debatte in Deutschland über die Gestaltung und Zukunft der Einwanderungsgesellschaft tief gespalten", heißt es in einer Mitteilung der Universität Göttingen. Vor dem Hintergrund einer "emotionalisierten und mit Ressentiments aufgeladenen Diskussion" will das Projekt "Stadtlabor: Migration bewegt Göttingen" den Blick darauf richten, wie Kommunen und lokale Initiativen Migration, Willkommenskultur und Inklusion gestalten.
Forschungsergebnisse über kommunale Migrationspolitik
Über einen Zeitraum von sechs Monaten sollen während des Projekts unter der Leitung von Prof. Sabine Hess "Forschungsergebnisse über kommunale Migrationspolitik in die Stadt und umgekehrt Praxiserfahrungen aus den Städten in die Forschung" in verschiedenen Formaten präsentiert werden. Das ehemalige Gebäude der Kranich-Apotheke, Schildweg 1, biete die geeigneten Räumlichkeiten für die Workshops und Vorträge, heißt es in einer Mitteilung der Universität Göttingen. Gefördert wird das Stadtlabor vom Niedersächsischen Ministerium für Wissenschaft und Kultur über das "Niedersächsische Vorab".
„Ein Gespräch zwischen gestern, heute und morgen“
Am Donnerstag, 6. Juni, wird das Stadtlabor im Ratssaal der Stadt Göttingen im Neuen Rathaus, Hiroshimaplatz 1-4, um 18 Uhr eröffnet. Zum Thema „Ein Gespräch zwischen gestern, heute und morgen“ diskutieren nach Angaben von Hess die Politikwissenschaftlerin Christiane Heimann von der Universität Hildesheim und die Zeithistorikerin Maria Alexopoulou von der Universität Mannheim.
Das Projekt Stadtlabor geht auf eine gemeinsame Initiative von Wissenschaftlern des Centre for Global Migration Studies (CeMig) am Göttingen Campus mit Kulturschaffenden des Boat People Projekts, des Museums Friedland und des Literarischen Zentrums Göttingen zurück. Jelka Günther vom CeMig koordiniert das Projekt.
Begegnungen zwischen Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit
Das Stadtlabor will nach eigenen Angaben „Begegnungsstätte zwischen Wissenschaft, Kunst und Öffentlichkeit“ sein und „die Einwanderungs- und Integrationsprozesse in Göttingen gemeinsam mit den Akteurinnen und Akteuren in der Stadt praxisnah fokussieren“. Ziel sei ein „wissenschaftlich fundierter, durch Praxiserfahrung empirisch geerdeter und künstlerisch übersetzter Dialog, der lösungsorientiert kommunale Erfahrungen und Ressourcen aufzeigt“, heißt es weiter.
Der zweitägige Workshop am Dienstag, 11. Juni, und Mittwoch, 12. Juni, zum Thema "Arbeit und Migration" ist die erste Veranstaltung des Projekts Stadtlabor. Anmeldungen sind möglich unter peter.pirke@sofi.uni-goettingen.de. Informationen über weitere Veranstaltungen gibt es hier.
VW-Stiftung unterstützt Forschung
Das "Niedersächsische Vorab" der Volkswagenstiftung unterstützt Forschungsvorhaben an Hochschulen und wissenschaftlichen Einrichtungen in Niedersachsen. Weitere Informationen gibt es auf der Website der Stiftung.
Von Lisa Hausmann