Gesellschaftlicher Zusammenhalt

SOFI an Forschungseinrichtung beteiligt

Das Soziologische Forschungsinstitut gehört der Universität Göttingen (Bild) an.

Das Soziologische Forschungsinstitut gehört der Universität Göttingen (Bild) an.

Göttingen. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen (Sofi) der Georg-August-Universität Göttingen ausgewählt, am Aufbau des geplanten "Instituts für gesellschaftlichen Zusammenhalt" mitzuwirken. Das gab das Sofi bekannt. Das geplante Institut soll sich damit auseinandersetzen, wie der gesellschaftliche Zusammenhalt verändert und gefährdet wird. Das Sofi wird sich dabei mit den Schwerpunkten "Digitalisierung gestalten" und "Öffentliche Güter gewährleisten" befassen.

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„Digitalisierung provoziert den gesellschaftlichen Zusammenhalt“

„Digitalisierung ist das zentrale Stichwort in der gegenwärtigen Diskussion um den Wandel der Wirtschafts- und Arbeitswelt“, sagt der geschäftsführende Direktor des Sofi, Berthold Vogel. Anders als technikzentrierte Sichtweisen, die die Veränderungen der Arbeitswelt in technologischen Weiterentwicklungen sehen würden, fasse die Sofi-Forschung Digitalisierung als zukunftsoffenes und konfliktreiches Geschehen. „Die Digitalisierung der Arbeitswelt wird als ein konflikthafter Prozess verstanden, der einer aktiven Gestaltung bedarf, um kohäsive Kräfte zu stärken. Digitalisierung provoziert den gesellschaftlichen Zusammenhalt und damit gesellschaftswissenschaftliche Initiative und gesellschaftspolitische Verantwortung.“

Zum Schwerpunkt „Öffentliche Güter gewährleisten“ gehörten Daseinsvorsorge, Bildungs-, Gesundheitseinrichtungen, Verwaltung und Rechtspflege. Auch diese würden Zusammenhalt begründen, Vertrauen in Institutionen ermöglichen und gesellschaftlichen Wohlstand schaffen. „Doch öffentliche Güter sind nicht alleine Ausdruck gesellschaftlicher Ausgleichsbereitschaft, sie sind in Zeiten digitalen und demografischen Wandels auch Konfliktgegenstand. Als Konfliktgegenstände können sie aber zur normativen Integration der Gesellschaft beitragen und sind im Rahmen des ‚Instituts für gesellschaftlichen Zusammenhalt‘ näher zu erforschen“, sagt Vogel.

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Neues Institut soll helfen, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken

Das geplante Institut soll multidisziplinär angelegt und an unterschiedlichen Standorten angesiedelt sein, teilt das BMBF mit. Es solle Vorschläge erarbeiten, wie gesellschaftlichen Herausforderungen zu begegnen ist. „Die Lebenswirklichkeiten von Stadt und Land verändern sich und driften teilweise auseinander. Neue Medien verändern die Kommunikationskultur. In unserer pluralistischen Gesellschaft stellen sich andere Fragen als bisher, wenn es um Zugehörigkeit und Identität geht. Das beschäftigt die Bürgerinnen und Bürger“, sagt die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek. Das neue Institut solle diese Fragen erforschen und helfen, den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken.

Neben dem Sofi sind elf weitere Verbundpartner aus zehn Bundesländern an der Vorphase des „Instituts für gesellschaftlichen Zusammenhalt“ beteiligt, unter anderem auch die hannoversche Leibniz Universität. In der einjährigen Vorphase werden die Verbundpartner laut Sofi mit je bis zu 120000 Euro für die grundlegende Konzipierung gefördert. In der vierjährigen Hauptphase des Instituts verfügen sie über insgesamt bis zu zehn Millionen Euro jährlich.

Von Norma Jean Böger

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