Stabschrecken: Göttinger Biologe an Stammbaumnachweis beteiligt
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Stabschrecken zählen zu den charismatischsten Insekten der Erde.
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Göttingen. Die Ergebnisse ebneten den Weg für zukünftige Studien zur Entwicklung von Lebewesen, teilt die Uni mit
Stab- und Gespenstschrecken (Phasmatodea) gehören „zu den charismatischsten Insekten auf der Erde“, so Romas Bielke von der Pressestelle der Universität. „Sie sind ausgesprochen groß und dank ihrer enormen Fähigkeit, sich zum Schutz perfekt als Äste, Rinde oder Blätter zu tarnen, von bizarrer Erscheinung.“ Von den weltweit mehr als 3000 wissenschaftlich beschriebenen Arten hätten die Forscher eine Auswahl von fast 300 untersucht. Im Mittelpunkt standen die Fortpflanzungsstrategien in den unterschiedlichen Evolutionslinien, Bielke.
Dr. Sven Bradler, Uni Göttingen: Grundlage für neue Studien geschaffen
"Verwandtschaftsbeziehungen sind stärker von der geografischen Verbreitung der Tiere geprägt als von deren anatomischer Ähnlichkeit", erläutert der Göttinger Biologe Dr. Sven Bradler die Ergebnisse. "Auch haben sich ähnliche Ei-Formen und Strategien in der Ei-Ablage in allen Erdteilen immer wieder aufs Neue entwickelt." Darüber hinaus fanden die Forscher heraus, dass sich die meisten Stab- und Gespenstschrecken nach der Kreidezeit entwickelten, also erst nach Aussterben der Dinosaurier vor etwa 66 Millionen Jahren.
„Stabschrecken dienen zunehmend als Modellorganismen in der Evolutionsforschung“, so Bradler. „Der neue Stammbaum bildet somit die Grundlage für eine Vielzahl zukünftiger Studien.“
Von Stefan Kirchhoff