Der „Wanderfalke“ kehrt vom „Drachenpalast“ zurück – die Namen klingen gerade märchenhaft genug für die Rückkehr einer Sonde aus dem All. Sie brachte Material des Milliarden Kilometer entfernten Asteroiden Ryugu mit, das Forscher der Uni Göttingen nun analysiert haben.
Göttingen. Fünf Gramm sind im Alltag eine Kleinigkeit. Für Wissenschaftler, die steinerne Bruchstückchen aus dem All untersuchen, ist die Minimenge großartig – und schuf in diesem Fall auf dem Göttinger Nordcampus ein Privileg: Forscher der Universität gehören weltweit zu den Ersten, die Gesteinsproben des Asteroiden Ryugu analysiert haben, teilte die Pressestelle der Uni mit. Nur wenige Labors haben Partikel des kosmischen „Souvenirs“ erhalten.
Asteroiden sind Überbleibsel aus der Anfangszeit des rund 4,6 Milliarden Jahren alten Sonnensystems, so die Universität. Sie würden "einzigartigen Aufschluss" über den Ursprung der Planeten geben. Die Daten aus Göttingen zeigten, dass Ryugu zu einer besonderen Klasse der Kleinplaneten zähle, von der bislang nur sehr wenige bekannt seien. Ihre Zusammensetzung gleiche der der Sonne und mache sie zu wichtigen Referenzpunkten für die Kosmochemie. Die Ergebnisse sind in der Fachzeitschrift Science erschienen.