Schach beim Todesurteil: Kunstsammlung der Uni Göttingen wächst um ein Meisterwerk der Romantik
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Neu in der Kunstsammlung der Uni Göttingen: „Die Verurteilung Konradins von Schwaben“ nach der Restaurierung.
© Quelle: Viola Bothmann
Göttingen. Mit dem lange verloren geglaubten Gemälde „Die Verurteilung Konradins von Schwaben“ der Göttinger Künstlerbrüder Franz und Johannes Riepenhausen besitzt die Kunstsammlung der Universität Göttingen jetzt ein Schlüsselwerk romantischer Bildkunst. Ein Göttinger Bürger habe das Bild erworben und es der Kunstsammlung geschenkt, teilte die Hochschule am Donnerstag mit.
Das Ölbild zeigt das Schicksal des letzten Staufers, Konradin von Schwaben. Er wurde gemeinsam mit seinem Gefährten und Vetter Friedrich von Baden-Österreich im Jahre 1268 zum Tode verurteilt. Die Szene spielt in einem Kerker in Neapel, mit heroischem Langmut vernehmen beide beim Schachspiel ihr Todesurteil. Diese patriotische Geschichte des Mittelalters romantisierten die Brüder Riepenhausen 1813 in dem Gemälde. Bereits zu Lebzeiten wurden sie damit bekannt.
Aufgrund eines Missgeschicks wurde das Gemälde seinerzeit schwer beschädigt und war damit unverkäuflich. Dadurch konnten jedoch viele Besucher das Werk im römischen Atelier der beiden Künstler kennenlernen. Später ging es verloren. Trotz der damaligen Unkenntnis über seine genaue Gestalt und seinen Verbleib galt das Bild in der Kunstgeschichte als ein Referenzwerk.
GT/ET