Prüfungsstress, unglücklich mit dem eigenen Studium sein, vielleicht Probleme im Freundeskreis: All das sind Probleme, mit denen regelmäßig Studierende bei Anna auf ein offenes Ohr stoßen. Anna engagiert sich bei der „Nightline“ Göttingen, einem Zuhörtelefon von Studierenden für Studierende. In Eigentlich heißt sie anders, doch ihren wahren Namen verrät sie nicht – Anonymität ist das höchste Gebot der Nightline.
Göttingen. Vielen mögen sie auf dem Campus schon aufgefallen sein: Kreide-Schriftzüge, die für eine „Nightline Göttingen“ werben. Anna ist eine von dreißig Engagierten bei der Hotline, die als „Zuhör-Hotline“ von Studierenden für Studierende gedacht ist. Anna heißt in Wirklichkeit gar nicht Anna. Denn das wichtigste Gebot der Nightliner ist Anonymität, und zwar an beiden Enden der Leitung.
„Ich telefoniere einfach sehr gerne“, erklärt Anna, weshalb sie bei der Nightline angefangen hat. Unter der Telefonnummer können Studierende an drei Abenden in der Woche anrufen, wenn es ihnen nicht so gut geht oder sie einfach jemanden zum Reden brauchen. „Unser Ziel ist es, zu helfen, Gedanken zu sortieren, Perspektiven zu wechseln, Probleme klar zu formulieren“, sagt Anna. In einer Schulung lernen neue Nightliner zu Beginn, wie sie die Gespräche führen und wie sie mit schwierigen Themen umgehen können. Anna selbst ist von Beginn an dabei. Das erste Gespräch in Göttingen konnten die Nightliner vergangenen Herbst annehmen. Sie sind damit Teil einer bundesweiten Initiative, die in vielen Universitätsstädten solche Zuhör-Hotlines etabliert hat.