Uni-Präsidentin beendet Amtszeit vorzeitig
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Ulrike Beisiegel, Präsidentin der Georg-August-Universität, will ihre zweite Amtszeit vorzeitig beenden.
© Quelle: Foto: Hinzmann
Göttingen. Die Präsidentin der Georg-August-Universität, Ulrike Beisiegel, will ihre Amtszeit vorzeitig beenden. Das hat sie nach Tageblatt-Informationen am Mittwoch dem Senat der Universität mitgeteilt. Beisiegel bestätigte am Freitag ihren Plan, noch bis Anfang 2020 Präsidentin der Georgia Augusta zu sein.
Die 2016 mehrheitlich wiedergewählte Biochemikerin, die vor ihrer Tätigkeit als Göttinger Universitätspräsidentin an der Universität Hamburg tätig war, ist seit 2011 Präsidentin der Georgia Augusta und Vorsitzende des fünfköpfigen Präsidiums. Normalerweise ist eine achtjährige Amtszeit vorgesehen, aber das Gesetz regelt auch, dass Präsidenten die Altersgrenze mit Vollendung des 68. Lebensjahres erreichen. Für die 1952 geborene Beisiegel endet die reguläre Amtszeit somit Ende 2020.
Die für die Hochschule wichtige Entscheidung um die Exzellenzcluster im Wettbewerb Exzellenzstrategie von Bund und Ländern Ende September war für Beisiegel möglicherweise ausschlaggebend für die persönliche Entscheiduung. Von den im Februar 2018 eingereichten Vollanträgen wurde am 27. September nur der Exzellenzcluster "Multiscale Bioimaging: von molekularen Maschinen zu Netzwerken erregbarer Zellen" bewilligt. Dadurch ist der weitere Wege versperrt für die Göttinger Universität, sich in der Förderlinie Exzellenzuniversitäten zu bewerben.
Für ihre zweite Amtszeit hatte Beisiegel sich eine erfolgreiche Teilnahme an der nächsten Exzellenzinitiative von Bund und Ländern sowie die Realisierung des Forum Wissen, das Teile der Sammlungen der Universität in einem Wissenschaftsmuseum am Bahnhof präsentieren soll, vorgenommen. 2012 war der aufgrund seiner großen Finanzförderung wichtige Wettbewerb für die Hochschule nicht mit dem Erreichen des Rangs Eliteuniversität zu Ende gegangen. Nur in dem ersten Wettbewerb im Jahr 2007 ist das der Universität Göttingen gelungen. Das Forum Wissen soll Ende 2019 eröffnet werden. Das Wissenschaftsmuseum im ehemaligen Institut für Zoologie an der Berliner Straße war eines der weiteren Vorhaben der Präsidentin. Bei der 275-Jahr-Feier der Universität im Jahr 2012 stellte Beisiegel mit einem Team von Kustoden das Projekt vor und ließ es in der Ausstellung "Dinge des Wissens" skizzieren. Die Präsentation stieß auf großes Interesse.
Zu Beginn ihrer Amtszeit hatte die Wissenschaftlerin als Hochschulmanagerin mit ihrem programmatischen Ziel der "Entschleunigung" für Aufsehen an der Universität und in der Öffentlichkeit gesorgt. Am Ende der ersten Amtszeit sagte sie dazu: "Ich will den Forschenden mitteilen: hier habt ihr Zeit zum Denken, zum Arbeiten - hier versuchen wir nicht so viel Druck aufzubauen." Gelungen ist Beisiegel auch die Öffnung der Universität zur Stadt und zu den Institutionen in der Region. Der Aufbau des Welcome Centres mit Büros in der Region ist dafür nur ein Beispiel. Im November 2016 erhielt sie von der Göttinger Kaufmannschaft für ihr Engagement um Stadt und Region den Silbernen Kaufmannslöffel.
Das komplette Interview mit Ulrike Beisiegel lesen Sie hier.
Senat der Universität Göttingen
Der Senat der Universität Göttingen beschließt die Grundordnung sowie die Ordnungen der Universität, soweit nicht die Fakultäten zuständig sind. Er beschließt die Entwicklungsplanung sowie den Gleichstellungsplan im Einvernehmen mit dem Präsidium. Der Senat nimmt zu allen Selbstverwaltungsangelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung Stellung. Besetzt ist der Senat mit sieben Vertretern aus der Hochschullehrergruppe und mit jeweils zwei Vertretern aus der Studierendengruppe, der Mitarbeitergruppe sowie der MTV-Gruppe. Den Vorsitz des Senats führt die Präsidentin der Universität.
Von Angela Brünjes
GT/ET