Volles Programm am Max-Planck-Tag
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Max Planck
© Quelle: Heinzel, Matthias
Göttingen. Die fünf Göttinger Max-Planck-Institute haben – gemeinsam mit vielen anderen Einrichtungen der Max-Planck-Gesellschaft bundesweit – drei Jubiläen gefeiert: den 70. Jahrestag der Gründung der Max-Planck-Gesellschaft, den 160. Geburtstag Max Plancks sowie das 100. Jubiläum der Verleihung des Nobelpreises an ihn.
Mit der Aktion „Max Planck geht in die Schule“ begann der Max-Planck-Tag. Mehr als 40 Klassen der weiterführenden Schulen Göttingens begrüßten Max-Planck-Wissenschaftler, die ausgerüstet mit 3D-Brillen, Schaummäusen, Mikroskopen und vielem mehr von ihren Forschungsthemen und ihrem Berufsalltag berichteten. Die Schüler bedankten sich mit jeder Menge interessierter Fragen – rund um Kometen, Wolken, MRT und Nervenzellen, teilte das Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung mit.
Beherzter Einsatz der Briten
Die Veranstaltung "Max Planck erinnert sich" gedachte der Gründung der Max-Planck-Gesellschaft vor 70 Jahren. Am historischen Gründungsort, der heutigen Kantine des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in der Bunsenstraße, erläuterte Dr. Jaromir Balcar vom Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte in Berlin eindrucksvoll, dass diese Gründung alles andere als zwingend war. Die Ansichten darüber, wie außeruniversitäre Forschung nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland zu organisieren sei, gingen in den verschiedenen Besatzungszonen stark auseinander. Erst einige glückliche Zufälle und der beherzte Einsatz der Briten stellten die Weichen für die heutige Max-Planck-Gesellschaft.
Max Planck: Von Kiel über Berlin nach Göttingen
Der Physiker Max Planck legte mit seiner bahnbrechenden Forschung den Grundstein für die Quantenmechanik und in der Folge für die Atom- und Kernphysik. Planck, der in München und Berlin studierte hatte, lehrte und forschte in Kiel und Berlin. Für seine Forschungsleistungen wurde er mit dem Orden Pour le Merité, im Jahr 1918 mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet. Das Haus der Familie Planck in Berlin wurde im Jahr 1944 im Zuge eines Luftangriffs völlig zerstört. Seine letzten Jahre verbrachte der Physiker bei Verwandten in Göttingen in der Merkelstraße. Nach dem zweiten Weltkrieg engagierte sich Planck für den Aufbau der deutschen Wissenschaft – auch auf Vortragsreisen im Ausland. Am 4. Oktober 1947 starb Planck an den Folgen eines Schlaganfalls in Göttingen und wurde auf dem Stadtfriedhof beigesetzt.
In der anschließenden szenischen Lesung aus Briefen und historischen Dokumenten erweckte der Berliner Schauspieler Andreas Klumpf Max Planck (1858-1947) auf der Bühne zum Leben. In einer Inszenierung von Luise Rist erzählte dieser mit eindringlichen Worten von seinem wissenschaftlichen Werdegang zwischen langweiligen Vorlesungen und einer weitestgehend unbeachteten Dissertation sowie von den theoretischen Konzepten, die ihn begeisterten und prägten.
Begleitet wurde die Lesung von Albert Einstein (alias Hans Kaul) am Klavier, der nicht nur für die passende, zum Teil durchaus humoristische Atmosphäre sorgte, sondern den Bogen schlug zu dem sehr persönlichen, nachdenklichen Briefwechsel zwischen dem weltbekannten Physikgenie Einstein (1879-1955) und der Witwe Plancks, Margarete von Hoeßlin (1882-1949).
Auf den Punkt gebracht
Am Abend ging es weiter im Dots mit „Max Planck bringt’s auf den Punkt“. Elf Nachwuchswissenschaftler der fünf Göttinger Max-Planck-Institute präsentierten dort in knackigen, allgemein verständlichen Kurzvorträgen auf Deutsch oder Englisch ihre Forschung, die von den Gesellschaftswissenschaften über biologische und medizinische Forschung bis hin zur Astrophysik spannende Themen abdeckten.
Im Innenhof des Börnerviertels war Platz besetzt, als Moderator Boris Lemmer aus Berlin den ersten Sprecher ankündigte. Das Publikum erfuhr, wie gefährlich Killer-Asteroiden tatsächlich sind, welche Kosten durch die Begrenzung von Migration entstehen, wie unsere Körperzellen ihre Gene regulieren oder wie intelligent Stromnetze sein können. „Zur großartigen Stimmung“ trug nach Angaben von Birgit Krummheuer, Sprecherin des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung, auch das Rahmenprogramm der Band Pink Fluid bei, der Hausband des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation, die unter anderem zu den Klängen oszillierender Sterne musizierte.
Von Angela Brünjes
GT/ET