Kommentar

Trauen wir den Lehrenden ruhig etwas Eigenverantwortung zu

Coronapositive Lehrerinnen und Lehrer sollen künftig mit FFP2‑Maske arbeiten, sofern sie keine Symptome haben. So sehen es die Corona-Schutzverordnungen einiger Bundesländer vor.

Coronapositive Lehrerinnen und Lehrer sollen künftig mit FFP2‑Maske arbeiten, sofern sie keine Symptome haben. So sehen es die Corona-Schutzverordnungen einiger Bundesländer vor.

Ist es ein Akt der Verantwortungslosigkeit oder ein weiterer Schritt in Richtung Normalität? In ersten Bundes­ländern müssen Lehrerinnen und Lehrer künftig auch bei einer Covid-Infektion unterrichten – mit FFP2‑Maske und sofern sie symptomfrei sind. So sehen es die neuen Quarantäneverordnungen der betroffenen Länder vor. Sie haben sich von der Isolationspflicht verabschiedet. Empörung macht sich bei Epidemiologen und Lehrerverbänden breit.

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Folgerichtig ist die Entscheidung der jeweiligen Bildungsministerien der Länder dennoch. Trotz Restrisiko. Die Frage, warum für Lehrerinnen und Lehrer Ausnahmeregeln gelten sollten, andere Arbeitnehmende sich aber den Vorschriften beugen müssen, ist überflüssig. Zumal Lehrende nicht, wie etwa Pflegepersonal, mit vulne­rablen Gruppen arbeiten.

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Kinder gelten als schützenswert, sind aber keine vulnerable Gruppe

Kinder und Jugendliche gelten zwar als besonders schützenswert. Immerhin können sie bis zu einem gewissen Alter nicht für sich selbst und ihren Schutz Sorge tragen. Doch spätestens seitdem klar ist, dass weder Schulen noch Kindergärten Treiber der Pandemie waren und es zudem bei Kindern- und Jugendlichen nur in äußerst seltenen Ausnahmefällen zu schweren Covid-Verläufen kommt, sollte dieses Thema vom Tisch sein.

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Es ist gerade mal wenige Monate her, da empörte sich die Spitze des Deutschen Lehrerverbands über einen massiven Lehrermangel. Zu Recht. Bis zu 40.000 Stellen sollen im Schuljahr 2022/2023 unbesetzt sein. Die Folge sind Unterrichtsausfall und verkürzte Stundenpläne. Hinzu kommen enorme Lernrückstände durch die Corona-Pandemie.

Allein vor diesem Hintergrund und der allgemeinen pandemischen Entwicklung – mit einer immer breiteren Immunität und weniger schweren Verläufen – sollten wir den Lehrenden ruhig so viel Eigenverantwortung zutrauen, zu entscheiden, ob sie fit genug zum Unterrichten sind oder nicht. Symptomfrei ist immerhin ein äußerst dehnbarer Begriff. Kein Lehrer mit gesundem Menschenverstand wird sich und seine Schülerinnen und Schüler unnötig in Gefahr bringen.

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