Niedersachsen hat Geburtstag. Wie geht’s dem Land, das vor 75 Jahren aus ganz unterschiedlichen Regionen entstand? Was bewegt die Menschen? HAZ-Reporter Bert Strebe will es auf einer Rundreise herausfinden – schön langsam und im niedersächsischsten aller Autos. Heute geht es von Wolfsburg nach Braunlage.
Wolfsburg.Es ist 11.14 Uhr in Vorsfelde bei Wolfsburg. Man muss den Zündschlüssel eine Winzigkeit ins Zündschloss hineindrücken, um ihn drehen zu können. Der Motor springt sofort an. Und alles ist unmittelbar da: das vertraute Schnurren im Heck, das leichte Vibrieren der Karosserie, dieser typische Geruch von Käferkunststoff und die leichte Benzin-Note. Es kann losgehen.
Am 1. November vor 75 Jahren wurde das Land Niedersachsen gegründet. Von den Briten. Es war – und ist? – trotz langer Traditionslinien ein politisches Kunstgebilde, geschaffen aus dem zuletzt zur preußischen Provinz herabgesunkenen Land Hannover und den Freistaaten Braunschweig, Oldenburg und Schaumburg-Lippe. 47.500 Quadratkilometer. Berge, Meer, Flachland. Viel Landwirtschaft, ein paar Weltkonzerne. Mittlerweile acht Millionen Einwohner, die hier leben und lieben und arbeiten. Aber fühlen sie sich als Niedersachsen? Um das zu erfahren, muss man sie fragen. Dafür hat die HAZ mich losgeschickt, um einmal alle Regionen des Landes abzuklappern.