Angebliches Corona-Heilmittel: Mehr Vergiftungen mit Chlordioxid
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Ein Schild mit der Aufschrift "GIZ-Nord. Giftinformationszentrum-Nord der Länder Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein" steht an einem Bürocontainer der Einrichtung.
© Quelle: Swen Pförtner/dpa
Göttingen. Die Zahl der Notrufe wegen Vergiftungen mit dem vermeintlichen Corona-Heilmittel Chlordioxid hat seit Pandemie-Beginn stark zugenommen. Gab es im Jahr 2019 sieben Notrufe, seien es im vergangenen Jahr 50 gewesen, berichtete der NDR am Mittwoch unter Berufung auf das Giftinformationszentrums Nord in Göttingen. Allein in diesem Jahr seien bereits 24 Notrufe im Zusammenhang mit Chlordioxid eingegangen. Das Giftinformationszentrum Nord erfasst Notrufe für Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein.
Vermeintliches Heilmittel ist toxisch
Das als Desinfektionsmittel genutzte Chlordioxid gelte in der „Querdenker“-Szene als vermeintliches Heilmittel gegen Krankheiten wie Krebs, Autismus oder Corona, hieß es in dem Bericht. In einigen Fällen gäben auch Eltern ihren Kindern die Substanz, hieß es.
Davor warnte der Bremer Toxikologe Bernd Mühlbauer: „Chlordioxid ist eine toxische Substanz. Das kann Schleimhäute auflösen.“ Die Substanz habe im und am Körper nichts zu suchen. Er befürchte eine hohe Dunkelziffer, sagte Mühlbauer.
Von RND/dpa/Elmar Stephan