Wenn es heiß wird, sehnen sich viele Menschen nach Meer und Strand, aber auch nach Seen und Flüssen. Das hat Folgen: Zwischen Januar und Juli 2022 starben in Niedersachsen mehr Menschen bei Badeunfällen als im Vorjahreszeitraum, zwei in Hannover. Die DLRG sieht klare Gründe dafür.
Hannover. Niedersachsen verzeichnet einen deutlichen Anstieg bei den Badetoten. Wie die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG) am Donnerstag mitteilte, ertranken in den ersten sieben Monaten im laufenden Jahr bereits 23 Menschen. 2021 waren es im selben Zeitraum nur 15. Damit belegt das Bundesland in der deutschlandweiten Negativstatistik den dritten Platz hinter Bayern (42) und Nordrhein-Westfalen (30). Allein in Hannover starben 2022 bereits zwei Menschen, darunter ein Kind.
Der Grund für den Anstieg: „Der trockene und sehr warme Mai hat viele Menschen direkt zu Wassersport und Erholung an die Gewässer gelockt“, sagt DLRG-Präsidentin Ute Vogt. In Niedersachsen ertranken je sechs Menschen in einem See oder Fluss, fünf in einem Teich, zwei in einem Kanal. Die übrigen starben etwa in Hafenbecken oder im Meer. Wie 2021 waren es vor allem Männer: Unter den 23 Badetoten sind nur 3 Frauen. Im Juli ertranken 8 Menschen, im Mai und Juni waren es jeweils 2, im April 5 und im Februar 4. Vier Badetote waren jünger als 40 Jahre, 17 älter. In zwei Fällen liegen laut DLRG keine Altersangabe vor.