Achtung, Fake: Ministerium dementiert Vorwurf von 70.000 falschen Corona-Toten in Niedersachsen
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Bei Twitter wird ein Dokument vielfach geteilt, das einen Fehler bei der Berechnung der niedersächsischen Corona-Taten zeigen soll.
© Quelle: Screenshot/Unsplash (Collage)
Hannover. Bei Twitter wurde in dieser Woche ein Beitrag zu einem angeblichen Fehler bei der Erfassung der Anzahl der Corona-Toten mehr als 1100 Mal geteilt. 70.000 Falsch-Meldungen habe es demzufolge in einem einzigen Gesundheitsamt in Niedersachsen gegeben.
Der anonym agierende Twitter-Nutzer belegt die Behauptung mit einem Foto, das Auszüge aus einem internen Dokument des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigt. Darin geht es um einen Software-Fehler.
Besonders verwirrend: Der Account, der die Informationen verbreitet, hat ein blaues Häkchen, durch das bei Twitter früher „verifizierte Accounts“ gekennzeichnet wurden. Nur aktive, namhafte und authentische Accounts von öffentlichem Interesse hatten bis vor wenigen Monaten die Möglichkeit, diese Kennzeichnung zu erhalten. Das hat sich allerdings mit der Übernahme des sozialen Netzwerks durch Elon Musk geändert. Nun können auch Nutzer den blauen Haken erwerben, die ein kostenpflichtiges „Twitter-Blue-Abo“ abgeschlossen haben. Der betreffende Twitter-Account ist also nicht glaubwürdiger als andere.
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13.400 Corona-Tote in Niedersachsen
Das niedersächsische Gesundheitsministerium dementiert die Vorwürfe. Rund 167.000 Menschen seien in den vergangenen drei Jahren in Deutschland an und mit dem Coronavirus gestorben, stellt eine Sprecherin klar. Rund 13.400 waren es in Niedersachsen.
In dem internen RKI-Dokument sei es um einen technischen Fehler in den Meldedatensätzen gegangen. Dieser Fehler sei korrigiert worden. Der Fehler habe keinen Einfluss auf die Meldezahlen gehabt.