Das Gas wird knapp – und die erneuerbaren Energie-Alternativen kommen nur mühsam voran. Da raten 70 Prozent der Niedersachsen, sich das mit dem Atomausstieg noch einmal zu überlegen. Ist das klug? Es kommt drauf an, meint HAZ-Chefredakteur Hendrik Brandt.
Die Warnung von Wirtschaftsminister Robert Habeck war gar nicht mehr nötig. Schon vor dem Hinweis des Grünen auf die konkreter werdenden Sorgen um die Gasversorgung war den Menschen in Niedersachsen klar: So wie bisher kann es beim Thema Energie nicht weitergehen. Das zeigt unser „Niedersachsen Check“, den wir heute mit diesem Themenfeld beginnen. Ganz gleich, ob es um die Notwenigkeit des Windenergieausbaus, massive Investitionen in die Solartechnik oder steigende Kosten geht: Kaum eines der alten (Vor-)Urteile und Gewissheiten zu unserer Energieversorgung wird dieses Frühjahr unbeschadet überstehen. Das machtvollste Zeichen hierfür ist eine Zahl: Aktuell raten 70 Prozent der Niedersachsen sogar dazu, sich den Atomausstieg zunächst noch einmal zu überlegen.