Debatte um „Land schafft Verbindung“
Weil sie sich nicht von der AfD abgrenzen wollte, hagelte es Kritik: Der Rücktritt von Henriette Struß, Organisatorin der Bauerndemos in Niedersachsen, wirft viele Fragen auf: Welche Partei vertritt die Landwirte? Wie gehen sie mit AfD-Plakaten auf Bauerndemos um? Und was haben sie aus der Geschichte gelernt?
Hannover. „Wir leben in krassen Zeiten“, sagt Anthony-Robert Lee. Er sagt es zu seinem Telefon, das offenbar im Handyhalter des Autos steckt, Lee fährt und nimmt gleichzeitig ein Video für Facebook auf. Anthony-Robert Lee ist eines der Gesichter der Bauernbewegung „Land schafft Verbindung“ (LsV) im Kreis Schaumburg, und er hat ein Anliegen: „Es ist wichtiger denn je, dass wir uns von der AfD distanzieren.“ Denn: „Die Penner versuchen, bei uns einzusickern.“
Deutliche Worte. Unmissverständlich. Und aus Lees Sicht offenbar dringend notwendig, nachdem eine weniger deutliche Interviewäußerung seiner Kollegin Henriette Struß aus Egestorf bei Barsinghausen, LsV-Sprecherin in Niedersachsen, zu Irritationen, Protest, Häme und schließlich zu Struß’ Rücktritt geführt hat. Der Verdacht, der plötzlich im Raum stand: Sind Bauern anfällig für rechte Politik?