Mutmaßliche Impfpass-Fälschungen: Hunderte Verfahren laufen in Niedersachsen
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/4RXTQCK5V2TMIWQGMAWLDWAYTQ.jpg)
In einem Impfausweis ist der Eintrag einer Erstimpfung gegen das Coronavirus zu lesen.
© Quelle: Patrick Pleul/dpa
Hannover. Wegen des Verdachts auf Impfpass-Fälschungen laufen in Niedersachsen hunderte Verfahren. Etwa 130 Verfahren gebe es in Osnabrück, teilte die Staatsanwaltschaft der Stadt auf Anfrage mit. In der Landeshauptstadt Hannover bewegen sich die Verfahren im Zusammenhang mit gefälschten Impfpässen laut Polizeiangaben in einem unteren dreistelligen Bereich. In Oldenburg sind es nach Angaben der Staatsanwaltschaft etwa 30 Verfahren. Vereinzelte Verfahren gebe es in Lüneburg, so die dortige Staatsanwaltschaft.
Die niedersächsische Justizministerin Barbara Havliza (CDU) forderte bereits vor Weihnachten ein striktes Vorgehen gegen gefälschte Impfpässe. „Die Lage ist viel zu ernst. Wir sind darauf angewiesen, dass dieser Fälschungsirrsinn ein Ende findet“, sagte Havliza. Wer einen Impfpass fälsche oder einen gefälschten Impfpass gebrauche, mache sich strafbar.
Bis zu 2500 Euro Bußgeld
„Statt sich über dunkle Kanäle für viel Geld falsche Papiere zu beschaffen, sollten jene, die noch nicht geschützt sind, jetzt unbedingt die Gelegenheit nutzen, sich impfen zu lassen“, sagte die CDU-Politikerin.
Lesen Sie auch
- Lehrer- und Elternverbände Niedersachsens streiten um Schulstart am 10. Januar
- Nach möglichen Kochsalzimpfungen: Betroffene erhalten 208.000 Euro
- Braunschweig: Gefälschter Brief löst Absage des Karnevals aus
Nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums drohen in besonders schweren Fällen der Urkundenfälschung Strafen von bis zu fünf Jahren Haft. Wer eine Impfung nicht, nicht richtig, nicht vollständig oder nicht rechtzeitig dokumentiere, könne bis zu 2500 Euro Bußgeld zahlen. Auch die Vorlage eines gefälschten Impfausweises sei strafbar.
Von RND/dpa/Demy Becker