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Ein High-End-Schnäppchen?

Pixel 7 und Pixel 7 Pro im Test: Das können Googles neue Smartphones

Der Kamerabalken der Pixel-7-Smartphone besteht anders als die Vorgängermodelle aus poliertem Aluminium.

Der Kamerabalken der Pixel-7-Smartphone besteht anders als die Vorgängermodelle aus poliertem Aluminium.

Google meint es ernst: Nachdem der Suchmaschinenriese bereits mit dem Pixel 6 und seiner Proversion in die Qualitätsoffensive gegangen ist, will er mit seinem neuen Smartphone-Flaggschiff das bisherige Modell noch mal übertrumpfen. Bislang liegt Google in puncto Smartphones zwar noch weit hinter den großen Herstellen wie Samsung, Apple und Huawei mit einem Nutzungsanteil von 2 Prozent in Deutschland, wie aus einer Statista-Erhebung hervorgeht. Mit den neuen Pixel 7 und Pixel 7 Pro will Google aber weiter nach vorn rücken – doch können die neuen Android-Handys der Konkurrenz Paroli bieten?

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Optik und Größe: schwere Smartphones mit jeweils drei verschiedenen Farben

Optisch ähneln die Pixel-7-Modelle ihren Vorgängern sehr, jedoch hat Google kleinere Änderungen vorgenommen, von denen vor allem eine entscheidend ist. Der Kamerabalken besteht nun aus poliertem Aluminium, das ihr einen eleganten und funkelnden Look verleiht. Das Pixel 7 Pro ist – ähnlich wie sein Vorgänger – ein Brocken. Über 16 Zentimeter groß und 212 Gramm schwer ist das Handy, das damit manchen einfach zu mächtig sein wird. Das ist inzwischen aber auch bei der Konkurrenz ein bekanntes Dilemma. Apples iPhone 14 Pro Max und das Samsung S22 Ultra sind ähnlich groß und sogar noch schwerer. Immerhin: Das Pixel 7 Pro eignet sich aufgrund der Größe gut fürs Gaming. Das Pixel 7 ist im Vergleich zum Pro ein wenig kompakter und misst eine Länge von knapp über 15,5 Zentimeter und einem Gewicht von 197 Gramm.

Das Pixel 7 und die Proversion sind jeweils in drei Farben erhältlich. Beide Modelle sind in Schwarz (Obsidian) und Weiß (Snow) verfügbar, das Pixel 7 zudem in einem helleren Grün (Lemongrass) und das Pro in Grau (Hazel). Wer sich für ein dunkles Modell entscheidet, sollte besser über eine Hülle nachdenken. Fingerabdrücke waren auf dem grauen Pro mit seinem Aluminiumgehäuse recht schnell bemerkbar, auf dem Pixel 7 in hellem Grün waren die Flecken dagegen deutlich unscheinbarer.

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Tensor-Prozessor: Leistungsstark bei Nachtsichtfotos und beim Gaming

Googles neue Smartphones sind sehr leistungsstark, in dieser Hinsicht gab es im Test keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Modellen. Die zweite Generation des Tensor-Prozessors, den Google im Pixel 6 erstmals eingeführt hatte, entfaltet vor allem beim Sprachassistenten und Gaming sein Potenzial: Sprachbefehle werden schnell ausgeführt und auch grafisch anspruchsvollere Mobilegames laufen sehr gut. Erfreulich ist auch, dass Nutzerinnen und Nutzer mit der Kamera sehr schnell Nachtsichtfotos schießen können, weil diese dank des Prozessors sehr schnell verarbeitet werden. Sprich: man muss nicht mehr so lange stillhalten, bis das Foto geknipst ist.

Das Google Pixel 7 ist anders als die Proversion nicht in Grau, dafür aber in Hellgrün (oben rechts) erhältlich.

Das Google Pixel 7 ist anders als die Proversion nicht in Grau, dafür aber in Hellgrün (oben rechts) erhältlich.

Kamera: schöne Selfies und Fotos – auch mit Zoom

Apropos Kamera: Sie ist wohl der deutlichste Unterschied zum Vorgängermodell – und auch eines der wichtigsten Faktoren bei einer Entscheidung zwischen dem Pixel 7 und seiner Proversion. Beide Smartphones haben eine 50-Megapixel- und Zwölf-Megapixel-Rückkamera, bei dem Pro kommt jedoch noch eine 48-Megapixel-Kamera mit Teleobjektiv dazu. Diese überzeugt vor allem mit dem fünffachen optischen Zoom, der auch auf größerer Distanz schicke Fotos produziert. Wer das herkömmliche Pixel 7 kauft, muss darauf verzichten.

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Google hat mit der Kamera seines neuen Smartphones insgesamt ein sehr gutes Kaufargument: Die geschossenen Fotos sehen sehr professionell aus und können mit der Konkurrenz auf jeden Fall mithalten. Selfiefans dürften auch mit der Vorderkamera mehr als zufrieden sein, die mit zehn Megapixeln in verschiedenen Lichtverhältnissen schöne Bilder produziert.

Die Bilder sowie andere Inhalte sehen auf dem Display des Promodells mit seiner Auflösung von 1440 mal 3120 Bildpunkten und einer Bildwiederholungsfrequenz von 120 Hertz natürlich besser aus als auf dem Pixel 7. Dieses hat eine Auflösung von 1080 mal 2400 Bildpunkten und Bildwiederholungsfrequenz von 90 Hertz. Das ist keineswegs schlecht, aber wem ein sehr scharfes Display wichtig ist, wird mit dem Pixel 7 Pro glücklicher sein.

Viele Funktionen – doch Pixel 7 Pro erhitzt bei starkem Gebrauch spürbar

Obgleich es keine neuen sind, bieten die neuen Google-Smartphones interessante Funktionen. Der Liveübersetzer beispielsweise, der SMS-Nachrichten und Sprachnachrichten aus verschiedenen Sprachen ins Deutsche übersetzen kann. Selbst Speisekarten können mit der Kamera dank der Funktion übersetzt werden, was im Urlaub sehr praktisch sein dürfte. Auch der magische Radierer ist wieder zurück, der störende Objekte oder Personen im Hintergrund in geschossenen Fotos entfernen kann – zumindest dann, wenn der für die künstliche Intelligenz Hintergrund vorhersehbar ist. Im Vergleich zum Pixel-6-Test funktionierte der magische Radierer etwas besser und entfernte die ungewünschten Objekte unscheinbarer.

Die starke Leistung des Pixel 7 Pro hat einige Kehrseiten. Nach vielen Fotos, einer längeren Gamingrunde und viel App-Scrolling wurde das Gerät ziemlich heiß, was im Test für ein unangenehmes Gefühl beim Anfassen sorgte – und dementsprechend schnell war auch der Akku leer. Wenn Nutzerinnen und Nutzer tagsüber viel mit dem Handy vorhaben, sollten sie also ein Ladegerät mitnehmen. Mit einem Schnellladekabel war das Handy immerhin innerhalb einer halben Stunde zurück auf knapp 50 Prozent.

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Preis liegt deutlich unter dem der Konkurrenz

Mit dem Preis macht Google eine sehr deutliche Kampfansage an die Konkurrenz: Das Pixel 7 kostet 649 Euro, die Proversion 899 Euro – was für ein High-End-Smartphone im Vergleich zu Apple, Samsung und Sony immer noch recht wenig ist. Das iPhone Pro 14 Max kostet im günstigsten Fall 1449 Euro, Sonys Flaggschiff Xperia 1 IV 1249 Euro und Samsungs S22 Ultra mindestens 1189 Euro. Google hat zudem, anders als es bei manchen anderen Herstellern üblich ist, den Preis für sein neues Modell nicht angehoben und für das Pixel 6 Pro vor einem Jahr genauso viel verlangt.

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Fazit: Smartphones überzeugen mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis

Es mag vielleicht komisch klingen, bei einem Preis von 899 Euro von einem Schnäppchen zu reden, aber angesichts der Leistung sowie der Preise der Konkurrenz ist das Google Pixel 7 Pro genau das. Der leistungsstarke Prozessor bietet Nutzerinnen und Nutzern ein flüssiges Erlebnis und mit der hervorragenden Kamera können sie selbst dann tolle Fotos schießen, wenn sie auf größerer Distanz den Zoom nutzen müssen.

Die mächtige Leistung der Proversion hat jedoch ihren Preis: Im Test ist das Handy bei starker Benutzung relativ stark erhitzt und die Größe sowie das Gewicht machen es zu einem doch sehr gigantischen Gerät. Wer auf eine bessere Kameraleistung verzichten kann und gleichzeitig 250 Euro sparen möchte, hat mit dem Pixel 7 eine deutlich kompaktere Alternative. Wie auch immer die individuellen Vorlieben sein mögen: Beide Modelle bieten sehr viel für einen verhältnismäßig günstigen Preis.

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