Hilfe, mein Social-Media-Konto wurde gehackt: und jetzt?
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Wer Social Media nutzt, sollte immer vorsichtig mit seinen Daten umgehen.
© Quelle: IMAGO/Revierfoto
Ob nun als privates Tagebuch oder reichweitenstarker Account: Im eigenen Social-Media-Profil steckt nicht nur eine Menge Arbeit, es enthält häufig auch private Informationen und Details, die man lieber nicht mit Fremden teilen möchte. Bedrohlich ist es deswegen, wenn das Konto auf Tiktok, Instagram, Facebook und Co. gehackt wird.
So erkennt man einen Hacker-Angriff
Hacker-Attacken gibt es im Internet immer wieder. Betroffen sind nicht nur große Accounts von Marken oder Prominenten, sondern auch private Profile. Aber wie merkt man, dass der Account gehackt wurde? Laut der Verbraucherzentrale Niedersachsen können verschiedene Aktivitäten darauf hinweisen, dass Fremde sich Zugang zum Account verschafft haben.
Zum einen kann es passieren, dass Nachrichten oder Anfragen versendet werden, die Sie selbst definitiv nicht verschickt haben oder Nachrichten als gelesen markiert sind, die Sie noch nicht geöffnet haben. Auch Datenänderungen wie das Geburtsdatum, das Passwort oder die E-Mail-Adresse können auf einen Hacker-Angriff hinweisen. Kauft jemand über Ihren Account etwas oder werden Zahlungen freigegeben, deutet das ebenfalls darauf hin, dass Unbefugte sich Zugang zu Ihrem Account verschafft haben.
Wer einen unbefugten Zugriff auf sein Konto vermutet und noch darauf zugreifen kann, sollte sofort das Passwort ändern und überprüfen, ob sonstige Einstellungen geändert wurden, so das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Auch die Zugangsdaten für das E-Mail-Konto, das im Profil hinterlegt ist, sollten geändert werden.
Kein Zugriff mehr auf das Konto
Doch ein klassisches Szenario kann auch so aussehen: Der Account wurde gehackt und der Hacker hat die E-Mail Adresse und das Passwort geändert. Was kann man dann tun? Die Verbraucherzentrale Niedersachsen empfiehlt: Sofort den Anbieter kontaktieren – obwohl das nicht immer so einfach ist. Denn unübersichtliche Support-Websites, nicht erreichbare Hotlines und fehlende Informationen machen es unter Umständen schwierig, schnell zu handeln.
An wen kann man sich wenden?
Einige Social-Media-Dienste bieten spezielle Informationsseiten an, um Nutzerinnen und Nutzern im Fall eines Hacker-Angriffs schneller helfen zu können.
- Instagram erklärt seinen Nutzerinnen und Nutzer zum Beispiel hier, wie sie reagieren sollten, wenn ihr Konto gehackt wurde.
- Facebook-User können auf dieser Seite Hilfe finden.
- Twitter erläutert seinen Nutzerinnen und Nutzern hier, was zu tun ist, wenn ihr Account gehackt wurde.
Anzeige erstatten und rechtliche Schritte
Zusätzlich empfiehlt die Verbraucherzentrale, den Vorfall bei der Polizei zu melden. Das geht zwar auch schnell und unkompliziert online, besser sei es jedoch, die nächste Polizeidienststelle aufzusuchen und direkt den Sachverhalt vorzutragen und Beweise vorzulegen. Daraufhin wird die Polizei Ermittlungen einleiten, etwa „wegen des Verdachtes des Ausspähens von Daten nach § 202a StGB, der Veränderung von Daten nach § 303a StGB oder der Computersabotage nach § 303b StGB einleiten“, so die Polizei Brandenburg auf ihrer Website.
Dafür braucht die Polizei unter anderem folgende Informationen: Was genau ist passiert und welcher Schaden ist entstanden? Wann haben Sie festgestellt, dass Ihr Account gehackt wurde? Was hat der Hacker getan? Welche Maßnahmen haben Sie oder der Anbieter bereits unternommen? Wessen Profil ist betroffen?
Zudem sollten Sie Screenshots von den Internetseiten oder Apps mitbringen und gegebenenfalls erhaltene Phishing-E-Mails auf einem USB-Stick sichern. Gehen Sie außerdem davon aus, dass die Polizei Ihren Computer oder Ihr Smartphone möglicherweise zur Identifizierung der darauf befindlichen Schadsoftware benötigt.
Den Account langfristig schützen
Damit ein gehackter Account nicht zur Regel wird, können Sie Ihre Konten mit einigen Tipps schützen. Sichere Passwörter sind zum Schutz der Accounts das A und O, betont das BSI. Ein gutes Passwort sollte mindestens acht Zeichen lang sein, Groß- und Kleinbuchstaben sowie Ziffern und Sonderzeichen beinhalten und möglichst nicht in Wörterbüchern vorkommen.
Neben einem sicheren Passwort empfiehlt das BSI außerdem, für jeden Account einen anderen Benutzernamen zu verwenden, um die Erstellung von Gesamtprofilen zu verhindern. In jedem Netzwerk sollte zudem ein anderes Passwort verwendet und die Passwörter nicht auf mobilen Geräten gespeichert werden.
Weitere Maßnahmen: Tippen Sie nie Ihre Zugangsdaten ein, wenn jemand zugucken kann, zum Beispiel in der U-Bahn. Klicken Sie zudem nicht auf Links aus sogenannten Phishing-Mails, denn dahinter verbergen sich häufig präparierte Webseiten oder Malware. Zudem sollten Sie die Softwarekomponenten Ihrer Geräte stets aktuell halten.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt zudem das Einrichten einer Zwei-Faktor-Authentifizierung. Diese sorgt dafür, dass bei einer Anmeldung nicht nur das Passwort, sondern auch ein Code nötig ist, der bei einer Anmeldung an die von Ihnen zuvor in den Einstellungen hinterlegte Handynummer gesendet wird.
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