Hackerangriffe auf Microsoft Exchange Server: IT-Experte sieht Ursprung in China
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Die chinesische Hackergruppe Hafnium soll hinter den Hackerangriffen auf Microsofts Software Exchange Server stecken
© Quelle: imago images/Future Image/Panthermedia/dolgachov/RND Montage Behrens
Die ersten Hackerangriffe auf Microsofts Software Exchange Server hatten nach Einschätzung von Mike Hart ihren Ursprung in China. „Es ist glaubwürdig, dass Chinesen dahinterstehen“, sagte der Zentraleuropachef des digitalen Sicherheitsunternehmens Fire-Eye der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ). Damit teilte er die Auffassung von Softwareentwickler Microsoft, der die chinesische Hackergruppe Hafnium verantwortlich machte.
Indizien dafür seien unter anderem die Uhrzeiten, zu denen die Angriffe erfolgten, sowie die verwendeten IP-Adressen. Außerdem hätten Cyberkriminelle aus verschiedenen Ländern auch unterschiedliche „Handschriften“ in ihren Vorgehensweisen, so Hart. Ziel chinesischer Hacker sei zumeist die Industriespionage.
Microsoft veröffentlicht Sicherheitsupdate
IT-Sicherheitsexperten gehen davon aus, dass von den Hackerangriffen mehr als 250.000 Systeme weltweit betroffen sind. Microsoft hatte vergangene Woche eine Aktualisierung für seine Software Exchange Server veröffentlicht, die vier Sicherheitslücken schließt. Die Updates müssen allerdings von den Kunden selbst installiert werden.
„Selbst wenn der Patch innerhalb kürzester Zeit installiert wurde, ist man keinesfalls sicher“, warnte Rüdiger Trost von der IT-Sicherheitsfirma F-Secure. „Hafnium und andere Angreifer haben mit Hochdruck über die letzten Tage alles infiltriert, was sie konnten, und Hintertüren eingebaut.“
Weitere Schadsoftware entdeckt
Am Freitag entdeckte Microsoft eine weitere Schadsoftware, die jüngst bekannt gewordene Sicherheitslücken in seinem E‑Mail-System ausnutzt. Die Entdeckung der neuen Schadsoftwarefamilie verstärkt noch weiter den Druck auf Betreiber von Exchange-Servern, die Schwachstellen zu stopfen.
Cybersicherheitsfachmann Hart befürchtet, dass weitere Unternehmen, vor allem im Mittelstand, Opfer von derartigen Hackerangriffen werden könnten: „Wir gehen davon aus, dass es in den nächsten Monaten zu einer erhöhten Zahl von Ransomware-Angriffen kommen kann“, sagte er der „FAZ“.
RND/lb/dpa