Löschaktion verärgert Streamer: Twitch im Musikdilemma

Twitch hat mit Beschwerden aus der Musikindustrie zu kämpfen.

Twitch hat mit Beschwerden aus der Musikindustrie zu kämpfen.

Eine aktuelle Löschwelle auf Twitch macht auch vor populären Streamern nicht halt. Aus Angst vor einem Bann haben die deutschen Größen Montana Black und Gronkh mehrere archivierte Inhalte von Twitch gelöscht. Somit wollen die Streamer einen möglichen Bann wegen der Verletzung von Urheberrechten umgehen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Seit einigen Wochen geht die Streamingplattform Twitch mit Härte gegen Copyrightverstöße in Videos vor. Grund dafür ist eine Auseinandersetzung mit der Musikindustrie. Als Amazon-Tochter und US-amerikanisches Unternehmen unterliegt die Plattform dem Gesetz Digital Millennium Copyright Act (DMCA), das die Urheberrechte von Künstlern schützt. Per E-Mail sind zahlreiche Nutzer informiert worden, dass entsprechende Videos aus ihren Kanälen gelöscht wurden. Insgesamt sollen mehrere Tausend Streams davon betroffen sein, wie das australische Portal „Kotaku“ berichtet.

Um mögliche Strafen abzuwenden, haben Streamer teilweise ihre gesamten Bibliotheken entfernt. Dennoch wurden weiterhin Banns ausgesprochen – auch für Videos, die bereits gelöscht worden waren. Bei Nutzern sorgt die Löschaktion für Unmut. „Die Lösung für das DMCA besteht darin, dass die Creators ihr ganzes Lebenswerk löschen. Das ist reine, grobe Fahrlässigkeit“, twitterte beispielsweise der Streamer Devin Nash.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Twitter, Inc., der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

Vor allem kritisieren Streamer die Tatsache, dass Twitch nicht ausdrücklich kommuniziere, um welche Inhalte es sich genau handele. Daher griffen viele zu dem drastischen Schritt und entfernten gleich ihr gesamtes Archiv. Andere entschlossen sich dazu, der Plattform den Rücken zu kehren und wanderten zu Youtube ab. Die Plattform verfüge über bessere Tools, um die DMCA-Beschwerden zu umgehen.

Twitch entschuldigt sich bei seinen Nutzern

In einem ausführlichen Blogpost hat Twitch mittlerweile auf die Vorwürfe aus der Community reagiert. Die Zahl der Beschwerden seitens der Musikindustrie habe in den vergangenen Monaten extrem zugenommen. Bis Mai 2020 seien weniger als 50 Meldungen pro Jahr eingetroffen, seither stieg die Zahl auf mehrere Tausend Beanstandungen pro Woche. Für seine rigorose Abmahnwelle entschuldigte sich die Plattform.

„Wir haben euer Feedback darüber wahrgenommen, wie frustrierend wenig Informationen wir zur Verfügung gestellt haben, und wir hätten diese Warn-E-Mail viel informativer und hilfreicher gestalten sollen“, heißt es darin. „Ihr seid zu Recht verärgert, dass die einzige Option, die wir zur Verfügung gestellt haben, ein Tool zur Massenlöschung von Clips war.“ Dass man keine benutzerfreundlicheren Tools entwickelt habe, sei die eigene Schuld von Twitch. Man wolle die Situation in Zukunft durch neue Methoden verbessern.

Dazu soll eine neue Möglichkeit eingeführt werden, um Clips mit Copyrightinhalten zu identifizieren und gezielt zu löschen. Außerdem sollen Streamer mehr Kontrolle darüber erhalten, welche Audiodaten aus dem Livestream letztendlich auch im gespeicherten Clip zu finden sind. Bis die neuen Maßnahmen greifen, empfiehlt Twitch seinen Nutzern, keine Musik zu nutzen, an der sie die Rechte nicht halten. Streamer können stattdessen auf die freien Songs in Bibliotheken wie Soundstripe, Monstercat Gold, Chilljop, Epidemic Sound und NCS zurückgreifen.

Weiterlesen nach der Anzeige
Weiterlesen nach der Anzeige

RND/mkr

Mehr aus Digital regional

 
 
 
 
 
Anzeige
Anzeige
Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt von Outbrain UK Ltd, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen.

 

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzhinweisen.

Verwandte Themen

Letzte Meldungen

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Spiele entdecken