Nach Schock-Video: Google löscht Millionen negative TikTok-Bewertungen
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Ein Mädchen hält ihr Smartphone in den Händen, auf dem sie ein Foto der Kurzvideo-App TikTok geöffnet hat.
© Quelle: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/dpa
Ein schockierendes Video aus Indien hat für zahlreiche negative Bewertungen der TikTok-App in Googles Play Store gesorgt. Der Beitrag des Influencers Faizal Siddiqui zeigt die Parodie einer Säure-Attacke auf eine Frau. Zu sehen ist, wie Siddiqui seine vermeintliche Freundin bedroht, die ihn verlassen will. Dabei schüttet er ihr einen Eimer Wasser ins Gesicht. Das nächste Bild zeigt die Frau mit einem Make-Up, das an die Narben eines Säure-Angriffes erinnert. TikTok hat das Video mittlerweile gelöscht. Siddiqui entschuldigte sich für den Beitrag. Zahlreiche Nutzer reagierten mit massiver Kritik an der App. In Googles Play Store fiel die Bewertung für TikTok binnen weniger Stunden von 4,5 auf 1,2 Sterne.
“Gemäß unserer Richtlinien erlauben wir keine Inhalte, die die Sicherheit anderer gefährden, körperliche Schäden fördern oder Gewalt gegen Frauen verherrlichen”, sagte ein Sprecher von TikTok gegenüber der BBC. “Das fragliche Verhalten verstößt gegen unsere Richtlinien. Wir haben Inhalte entfernt, das Konto gesperrt und arbeiten gegebenenfalls mit Strafverfolgungsbehörden zusammen”, kommentierte er das Video.
Google spricht von “Korrekturmaßnahmen”
Nach der Reaktion seitens TikTok hat Google damit begonnen, rund fünf Millionen der 1-Sterne-Bewertungen zu löschen. Viele blieben jedoch aktiv, derzeit hat TikTok eine Bewertung von 1,6 Sternen im Play Store. Grund für die Entfernung der negativen Rezensionen war laut Google, dass zahlreiche Kritiken von gefälschten Konten erstellt wurden. “Wenn wir von Spam-Missbrauch erfahren, überprüfen wir dies und ergreifen Korrekturmaßnahmen, um unangemessene Bewertungen und Kommentare zu entfernen”, sagte ein Google-Sprecher der BBC.
Eine weitere Welle an Negativ-Bewertungen erhielt die App nachdem ein Youtube-Video des beliebten Influencers Carry Minati gelöscht wurde. In dem Beitrag hatte Minati Youtube und TikTok miteinander verglichen. Zahlreiche TikTok-Nutzer meldeten das Video wegen Mobbings, woraufhin Youtube es von seiner Plattform entfernte. Das wiederum missfiel den Youtube-Fans, die TikTok mit weiteren 1-Sterne-Bewertungen abstraften.
Vor allem in Indien steht das Soziale Netzwerk des chinesischen Unternehmens Bytedance unter anderem wegen Jugendschutzbedenken immer wieder in der Kritik. Unter dem Hashtag #bantiktok oder #uninstalltiktok rufen Twitter-Nutzer zum Boykott der App auf und fordern, dass sie verboten wird. Im vergangenen Jahr wurde die App in Indien vorübergehend aus dem App und Play Store verbannt. Ein indisches Gericht hatte zuvor die Entfernung der App angeordnet, weil sie dazu genutzt werde pornografische Inhalte zu verbreiten und Sexualstraftätern Zugang zu jungen Nutzern gewähre. Nur wenige Wochen später wurde die Blockade allerdings gekippt.
RND/mkr