Video: So beeindruckend springt Humanoid-Roboter Atlas durch einen Parcours
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Der Roboter Atlas holt während seiner Runde auf dem Parcours zum Sprung aus.
© Quelle: Boston Dynamics
Fast zehn Jahre ist er schon alt – der erste Atlas betrat 2013 die Erde. Seitdem forscht das Robotikunternehmen Boston Dynamics an der Weiterentwicklung des „dynamischsten aller Humanoid-Roboter“, wie sie ihre Schöpfung nennen.
Und in der Tat verblüfft Atlas im jüngsten Video mit einer perfekten Choreografie. Der Roboter verfügt über eine geradezu menschlich anmutende Athletik, wenn er die in einer Halle aufgebaute Strecke der Trendsportart Parkour absolviert – inklusive zweier Salti rückwärts zum großen Finale der Doppelkür, die von zwei Humanoid-Robotern ausgeführt wird.
Atlas ist eigentlich ein Forschungsprojekt: Ein Hightechmaschine, die Boston Dynamics dabei hilft, Kontroll- und Wahrnehmungssysteme weiterzuentwickeln. Benjamin Stephens, oberster Kontrolleur für das Atlas-Projekt, sagte dem Fachmagazin „The Verge“ dazu: „Atlas ist eine Plattform, an der wir praxisbezogen Forschung und Entwicklung betreiben können.“
Diese Forschung beinhalte auch gymnastische und Parkour-Routinen, mit deren Videos Boston Dynamics regelmäßig das Netz entzückt. So erhielten beispielsweise auch die Roboterhunde von Boston Dynamics große Aufmerksamkeit.
Roboterpuristen verweisen allerdings darauf, das derlei perfekt durchstrukturierte Auftritte ein falsches Bild von den Fähigkeiten der Atlas-Modelle vermittle. Das gesteht Stephens auch in einem Erklärvideo ein. „Natürlich entscheidet sich der Roboter nicht einfach so, den Parcours zu machen. Das ist eine Art choreografierter Routine – so wie ein Skateboard- oder eben ein echtes Parkour-Video.“
Im Blog zu dem Erklärvideo beschreiben die Boston-Dynamics-Ingenieure und ‑Ingenieurinnen auch die Entwicklungsgeschichte von Atlas. So sei dieser früher praktisch blind gewesen und konnte sich nur sicher in seinem Umfeld bewegen, solange dies nicht verändert wurde. Mittlerweile verlasse sich Atlas allerdings mehr auf seine Navigationsfertigkeiten und bedürfe weniger Programmierungsarbeit.
„Im Parkour-Durchlauf adaptiert der Roboter Verhaltensmuster aufgrund dessen, was er sieht“, heißt es in dem Blog-Eintrag. „Das heißt, dass die Ingenieure keine Sprungbewegungen für alle Treppen oder Leerstellen programmieren müssen, die Atlas auf dem Weg begegnen könnten.“
Ach ja, auf Musik stehen die Atlas-Zwillinge und ihr vierbeiniger Canid-Roboter auch, wie dieses Video vom vergangenen Dezember zeigt:
Ein weiterer Beweis dafür, dass sich Forschung auch mit viel Humor verbinden lässt.