Vom Sportler- bis zum Sauerteigbrot: Brot von der Bäuerin
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Selbstgebackenes Brot von Christina Bauer
© Quelle: Nadja Hudovernik
Hannover. Von der Bäuerin zur Backexpertin: Mama, Landwirtin, Gastgeberin, Autorin, Bloggerin – Christina Bauer hat viele Jobs. Mit ihrem Mann betreibt sie im Salzburger Lungau einen Biobauernhof, nebenbei schreibt sie Backbücher wie zuletzt „Brot backen mit Christina“ (Löwenzahn, 168 S., 24,90 Euro). www.backenmitchristina.at
Allein der Gedanke, Brot selbst zu backen, treibt vielen schon den Schweiß auf die Stirn. Warum sollte man es trotzdem wagen?
Weil es nicht so schwer ist, wie viele glauben. Früher, als die Zutaten von der Qualität her nicht so gleichbleibend und gut waren, galt Brotbacken zu Recht als Kunst. Heute ist es kinderleicht.
Sie backen Ihr Brot ausschließlich selbst. Raubt das nicht irrsinnig viel Zeit?
Nein, überhaupt nicht. Mit der richtigen Planung und Vorbereitung ist Brotbacken im Handumdrehen erledigt. Außerdem gibt es für jeden Typ das richtige Rezept. Wenn jemand wenig Zeit hat, macht er vielleicht einen Teig, der über Nacht ruht oder den man nicht kneten muss. Hat man mehr Zeit, kann man sich aufwändigeren Broten mit Vollkorn oder gar Sauerteig widmen. Ich persönlich backe immer gleich einen ganzen Schwung Brote und friere dann ein paar Laibe ein – so habe ich zu jeder Zeit selbst gebackenes Brot im Haus.
Was hat Ihre Leidenschaft fürs Brotbacken geweckt? Meine Schwiegermutter. Bei ihr kam stets nur selbst gemachtes Brot auf den Tisch – und wenn man sich einmal an den Geschmack und die Haltbarkeit gewöhnt hat, will man kein gekauftes Brot mehr essen.
In Ihrem neuen Backbuch geben Sie Tipps, wie man ohne viel Aufwand zu knusprigem Brot kommt. Gibt es tatsächlich 20-Minuten-Brote? Ja, vom Aufwand her braucht man für ein gutes Brot nicht länger als 20 Minuten. Natürlich kommt dann noch die Backzeit und Rastzeit hinzu, aber man muss ja keine Dreiviertelstunde vor dem Ofen stehen.
Was sind die wichtigsten Schritte, die man beim Brotbacken beachten muss? Das Wichtigste ist, dass man alle Zutaten grammgenau abwiegt, denn das trägt sehr zum Gelingen des Teiges bei. Wer ungenau arbeitet, steht womöglich schnell vor einem matschigen Brei oder trockenem Klumpen. Entscheidend ist auch, dass die Flüssigkeit nicht wärmer ist als 40 Grad, sonst geht der Teig nicht richtig auf.
Viele Menschen schwören auf Brote mit Sauerteig, trauen sich an die Herstellung dessen aber nicht heran. Zu Recht? Nein, Sauerteige sind nicht schwierig. Man muss nur etwas mehr Planung und Zeit investieren, weil der Gärprozess recht langsam ist. Einsteigern empfehle ich trotzdem zunächst das Arbeiten mit Hefeteig.
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Schnelle Minibrote
Manchmal muss es bei mir besonders schnell und unkompliziert gehen. Dann kommen mir Rezepte, bei denen ich den Teig gar nicht erst kneten muss, gerade recht. Die Brote werden dennoch herrlich luftig und kross.
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Schnelle Minibrote von Christina Bauer
© Quelle: Nadja Hudovernik
So geht’s
Alle Zutaten genau abwiegen und mit einem Kochlöffel zu einem sehr weichen Teig verrühren. Ein Muffinblech einfetten und den Teig direkt in die Muffinförmchen einfüllen. Die Minibrote mit Wasser besprühen und mit Sesam und Sonnenblumenkernen bestreuen. Das Muffinblech in den kalten Backofen stellen, die Temperatur auf 210 Grad Celsius einstellen und die Minibrote circa 20 Minuten mit viel Dampf backen.
Das wird für 12 Minibrote gebraucht: 400 g lauwarmes Wasser, 1 EL Essig, 400 g Dinkelvollkornmehl, 20 g Sesam, 20 g Sonnenblumenkerne, 10 g Salz, 10 g frische Hefe, Sesam und Sonnenblumenkerne zum Bestreuen, 1 Muffinblech, Butter zum Befetten
Dinkelbrot im Topf
Viel Vollkorn, wenig Hefe und kein Kneten: Für alle, die mit wenig Aufwand zu einem köstlichen Brot kommen wollen, ist dieses Dinkelbrot der Renner.
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Dinkelbrot aus dem Topf von Christina Bauer
© Quelle: Nadja Hudovernik
So geht’s
Vorbereitungsarbeiten am Vortag: Alle Zutaten abwiegen, nur kurz verrühren (nicht kneten) und mit Frischhaltefolie abdecken. Den Teig 8 Stunden bei Zimmertemperatur rasten lassen. Am Backtag: Den Teig aus der Schüssel nehmen, auf eine bemehlte Arbeitsfläche legen und durch mehrmaliges Falten zu einem Laib formen. Auf ein gut bemehltes Backpapier und dann in einen Topf legen. Das Brot im Topf zugedeckt nochmals 40 Minuten rasten lassen. Den Backofen auf 250 Grad Celsius vorheizen. Das Brot mit dem Topf im gut vorgeheizten Backofen circa 20 Minuten mit Deckel und danach weitere 20 Minuten ohne Deckel backen. Nach dem Backen das Brot aus dem Topf nehmen und auf einem Gitter auskühlen lassen.
Das wird gebraucht: 350 g kaltes Wasser, 30 g Honig, 150 g Dinkelvollkornmehl, 250 g Dinkelmehl 700, 10 g Salz, 5 g Brotgewürz, 3 g frische Hefe, 1 ofenfester Topf, Backpapier
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Knobi-Käse-Zupfbrot
Das Schöne am Backen ist, dass man unglaublich kreativ sein kann – sei es, indem man eine Zutat austauscht oder eine Füllung hinzufügt, wie bei diesem Zupfbrot.
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Knobi-Käse-Zupfbrot von Christina Bauer
© Quelle: Nadja Hudovernik
So geht’s
Die Milch mit der Butter in eine Rührschüssel geben, anschließend Mehl und Salz hinzufügen und die Hefe hineinbröseln. Mithilfe einer Küchenmaschine oder per Hand zu einem glatten Teig kneten (Knetzeit circa 7 Minuten). Den Teig anschließend zugedeckt circa 30 Minuten gehen lassen. Den Teig in 20 – eventuell auch unterschiedlich große – Stücke aufteilen und diese zu kleinen Kugeln formen. Den Backofen auf 210 Grad Celsius vorheizen. Die Butter schmelzen und mit dem Knoblauch vermischen. Die Kugeln mit dem Knoblauch-Butter-Gemisch einstreichen und im geriebenen Käse wälzen. Danach in eine eingefettete Kastenform schichten und im vorgeheizten Backofen mit viel Dampf ungefähr 35 Minuten backen.
Das wird gebraucht: 300 g lauwarme Milch, 50 g zimmerwarme Butter, 500 g Weizenmehl 700, 10 g Salz, 10 g frische Hefe, 40 g Butter, 2 fein geschnittene Knoblauchzehen, 40 g geriebener Gouda, 1 Kastenform (30 cm), Butter zum Befetten
Auf ihrer Internetseite www.backenmitchristina.at teilt Christina Bauer regelmäßig Rezepte. Dazu bietet sie auch Backkurse an.
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