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Warten auf Updates könnte sich lohnen

„Star Wars Jedi: Survivor“ im Test: Jetzt noch mächtiger

Technisch erreicht „Star Wars Jedi: Survivor“ ein hohes Niveau.

Technisch erreicht „Star Wars Jedi: Survivor“ ein hohes Niveau.

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Das Action-Adventure „Star Wars Jedi: Survivor“ erscheint nur für neue und leistungsfähige Plattformen: PC, Playstation 5 und Xbox Series-Modelle. Darüber könnten wir uns ärgern, aber schon ab der ersten Szene weicht die Skepsis dem Staunen. Wie schon das erste Spiel der Serie erzählt auch diese Fortsetzung eine epische Geschichte, die sich in ihrem Stil an die Star-Wars-Filme anlehnt. Doch auch technisch erreicht das Spiel ein hohes Niveau. Jeder Bartstoppel von Protagonist Cal wird präzise gerendert, im Hintergrund sehen wir den Planet Coruscant zuerst von oben leuchten, bevor es in die nachtleuchtenden Häuserschluchten hinab geht, und wir kommen aus dem Staunen nicht heraus.

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Auch das Action-Adventure „Star Wars Jedi: Fallen Order“ begeisterte uns 2019 mit großen und detailverliebten Welten. „Survivor“ zeigt sich auf der Playstation 5 aber noch einmal einen sichtbaren Schritt weiter. Fast lebensecht können die Menschen hier aussehen, während die verschiedenen Planeten Abwechslung bringen und mehr denn je wie echte Welten wirken.

„Star Wars Jedi: Survivor“ angesiedelt zwischen Episode drei und vier

Die Grundidee hinter „Survivor“ ist dieselbe wie hinter „Fallen Order“. Erzählt wird eine klassische Star-Wars-Geschichte, angesiedelt zwischen Episode drei und vier – also in einer besonders düsteren Epoche, in der zuletzt auch die TV-Serie „Andor“ viele Zuschauerinnen und Zuschauer gefesselt hat. Doch der titelgebende Jedi-Ritter Cal Kestis erlebt ein Action-Adventure im Blockbusterstil. Sein Abenteuer hat auch ruhige Momente, in denen er sich mit Menschen und Aliens anfreundet, oder Ruinen erkundet und enträtselt. Die nächste spektakuläre Actionszene lässt aber nie lang auf sich warten.

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Schon „Star Wars Jedi: Fallen Order“ bediente sich hemmungslos bei vielen Vorbildern: Welten erkunden wie in „Metroid“, Heiltränke am Lagerfeuer auffüllen wie in „Dark Souls“, Actionszenen übersteigern wie in „Uncharted“, uralte Ruinen erkunden wie in „Tomb Raider“, das alles in einem makellos von der Leinwand kopierten „Star-Wars“-Stil. Das war nicht originell, aber vor allem für Fans ein großes Vergnügen.

Wie auch die besten Filme der Serie kopiert „Star Wars Jedi: Survivor“ sich aus großen Vorbildern etwas Eigenes zusammen.

Wie auch die besten Filme der Serie kopiert „Star Wars Jedi: Survivor“ sich aus großen Vorbildern etwas Eigenes zusammen.

Genau hier setzt auch die Fortsetzung „Survivor“ an. Bis auf die Grafik fühlt sie sich anfangs so an, als sei sie im Prinzip dasselbe Spiel. Dass die Erzählung am laufenden Band die Filme zitiert, gibt uns zudem anfangs das Gefühl, hier würde wenig Neues passieren. Aber dann findet „Star Wars Jedi: Survivor“ immer wieder Wege, sich noch einmal zu steigern.

Bei „Zelda“ abgeschaut

Zuerst spitzt sich die Erzählung dramatisch zu, dann passiert auch beim Spielen immer wieder etwas Neues. Die zahlreichen Jedi-Fähigkeiten und Werkzeuge aus dem ersten Spiel werden fast als bekannt vorausgesetzt. Sie werden immer weiter ergänzt. Agiler denn je muss Cal sich an Decken entlang hangeln, mit dem Greifhaken durch die Luft wirbeln und mit Laserschwert und Blaster kämpfen, um zu bestehen. Das ständige Klettern ist in der Ausführung nie besonders schwierig, hier geht es vor allem darum sich in den großen Spielwelten überhaupt zurechtzufinden. Außerdem bietet das Spiel optionale Hilfestellungen für verirrte Jedis. Noch viel größer ist die mögliche Spanne bei den Kämpfen. Wer will, kann ein tödliches Abenteuer gegen eine drückende Übermacht von Ungeheuern und imperialen Truppen erleben. Doch das Bemühen um Barrierefreiheit geht so weit, dass sich nicht nur die Schwierigkeit weit herunter regeln lässt: Es darf sogar in Zeitlupe gekämpft werden.

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Zu den Vorbildern der Jedi-Serie zählt ab diesem Spiel auch das große Zelda-Abenteuer „Breath of the Wild“. Wie auch dort darf Cal nun gelegentlich von Gipfeln herabgleiten. Und auch die optionalen Rätselräume hat „Star Wars Jedi: Survivor“ sich recht deutlich von Zelda abgeschaut. Außerdem kann Cal nun auch auf verschiedenen Kreaturen reiten.

Wer in Videospielen etwas Neues erleben will, der wird von all diesen abgeschauten Einfällen nicht wirklich umgehauen. Aber darum ging es bei „Star Wars“ auch nie. Wie auch die besten Filme der Serie kopiert das Spiel sich aus großen Vorbildern etwas Eigenes zusammen. „Star Wars Jedi: Survivor“ lädt sein Publikum ein, sich wie ein mächtiger Held mit magischen Fähigkeiten zu fühlen, unmögliche Welten zu entdecken und uralte Geheimnisse zu lüften – und dann am Ende festzustellen, dass nichts so wichtig ist wie die Freundschaft.

Große Leistung, kleine Ruckler

So ein Abenteuer auf diesem hohen Niveau abzuliefern, ist eine Errungenschaft. Als Action-Adventure gehört „Star Wars Jedi: Survivor“ zu den besten Titeln der vergangenen Jahre. Es ist noch einmal etwas schöner und dauert etwas länger als der sehr gute erste Teil.

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Etwas enttäuscht haben uns auch auf der Playstation 5 aber kleine technische Probleme: sichtbare Bildruckler auch im sogenannten „Performance Mode“. Auch die anderen Plattformen sollen hier schwächeln. Es könnte sich lohnen, noch das eine oder andere Update abzuwarten, damit Cal und seine Kumpels möglichst flüssig durch die Galaxie reisen. Doch vor allem „Star-Wars“-Fans sollten sich das Abenteuer nicht entgehen lassen.

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