Elektrische Transportalternative: nicht mehr Cityrad, noch nicht Cargobike
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Bis zu drei Kinder können auf dem Gepäckträger des eStoker mitgenommen werden.
© Quelle: Hoff
Auf dem Weg zur Arbeit die Kinder in die Kita bringen, auf dem Rückweg Einkäufe erledigen, dann die Kinder wieder abholen und ab nach Hause – mit dem Gotour 3 lässt sich all das verbinden. Der Schweizer Hersteller Flyer spricht deshalb von einem Familienrad und sieht darin eine attraktive Alternative zum Auto.
Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 180 Kilogramm. Das reicht locker für Rad, Fahrerin oder Fahrer sowie Kind und Einkäufe. Das hauseigene Kupplungssystem K-Link ermöglicht es, mit wenigen Handgriffen einen Anhänger für zwei Kinder und zusätzlichen Stauraum anzudocken. Am Rahmen ist ein Frontgepäckträger montiert, auf dem eine große Einkaufstasche Platz findet. Gewöhnungsbedürftig: Der Gepäckträger schwenkt in Kurven nicht mit. Dafür muss beim Lenken kein zusätzliches Gewicht bewegt werden.
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Alternative zum Auto: Mit dem Gotour 3 können auch große Einkäufe transportiert werden.
© Quelle: Hoff
Auf den Heckgepäckträger kann ein Kindersitz verschiedener Hersteller angebracht werden. Alternativ können Satteltaschen montiert werden. Ein Trunk, also eine aufsetzbare Tasche, ist ebenfalls eine Option. Bei so viel Last ist ein kräftiger und durchzugsstarker Motor ein Segen. Der Panasonic GX Power Plus sorgt mit seinen 75 Newtonmetern für ordentlich Beschleunigung und schiebt im Stadtverkehr ausreichend an. Vier Unterstützungsstufen sind wählbar, außerdem gibt es eine Schiebehilfe. Der Antrieb erfolgt über einen langlebigen Carbonriemen. Mit 630 Wattstunden Leistung ermöglicht der Akku auch längere Fahrten, ohne zwischendurch geladen werden zu müssen. Das übersichtliche FIT-Display gibt nützliche Informationen, etwa über die verbleibende Reichweite des Akkus.
Zur weiteren Ausstattung des Gotour 3 gehören eine wartungsarme Shimano Nexus Fünf-Gang-Nabenschaltung, Magura Scheibenbremsen und Federgabel. Das große Eigengewicht von gut 25 Kilogramm benötigt einen Zweibeinständer, damit das Rad stabil steht. Praktisch: Per Schnellspanner können Sattel und Lenker verstellt und an verschiedene Körpergrößen angepasst werden.
Ein tiefer Einstieg und Schwerpunkt sorgen für ein komfortables und sicheres Fahrgefühl. Die breiten Schwalbe-Reifen Super Moto X wirken wie eine eingebaute Federung. Bequemlichkeit ist Trumpf beim Gotour 3. Es fährt sich deshalb auch weniger sportlich, sondern fast schon wie ein Hollandrad. Lieferbar ist es in zwei Rahmengrößen und zwei trendigen Farben. Der Preis: knapp 5000 Euro.
Das Gotour 3 ist nicht mehr Cityrad und noch nicht Cargobike, sondern changiert zwischen beiden. Das ist für all diejenigen interessant, denen Lastenräder in vielen Situationen zu unhandlich und sperrig sind und normale Stadträder nicht genügend Möglichkeiten zum Verstauen von Gepäck oder Einkäufen und zum Mitnehmen von Kindern bieten.
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Unbeladen ist das eStoker schmal wie jedes Cityrad, nur etwas länger.
© Quelle: Hoff
Gepolsterter Gepäckträger für bis zu drei Kinder
In diese Produktnische stoßen auch andere Räder wie das eStoker des amerikanischen Herstellers Xtracycle vor. Das Rad kommt schlank, aber belastbar daher. Auf dem gepolsterten Gepäckträger dürfen bis zu drei Kinder sitzen. Sie schützt ein umlaufendes Rohr, an dem sie sich festhalten können. Die Kleinen werden auf den Sitz gehoben oder klettern hinein. Werden Kindersitze angebracht, können zwei kleine Passagiere mitreisen. Sollen stattdessen größere Einkäufe befördert werden, werden zwei große Seitentaschen ausgeklappt, die auch als Speichenschutz dienen. Zulässig sind bis zu 180 Kilogramm Gesamtgewicht. Einen großen Teil davon macht schon der stabile Stahlrahmen aus.
Das viele Gewicht ist lediglich beim Anfahren zu spüren. In voller Fahrt stört es nicht. Der Shimano-Motor EP8 und der 630-Watt-Akku bieten ausreichend Leistung. Das Rad verfügt über eine 11-Gang-Kettenschaltung von SRAM, hydraulische Scheibenbremsen sowie integrierte Lichter vorn und hinten. Die 24 Zoll-Räder mit den breiten Reifen federn Unebenheiten ab, sodass das eStoker auch im Gelände gefahren werden kann. Das Longtail-Cargobike ist für knapp 6000 Euro erhältlich.
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Zusammengefaltet wirkt das Muli wie ein normales Citybike, nur etwas länger.
© Quelle: Luka Gorjup (pd-f)
Kölsche Wertarbeit
Ein schmaler Lastenesel ist auch das Muli von einem kleinen Kölner Hersteller. Einzelne Bauteile werden in einer Manufaktur inmitten der Stadt von einem Roboter zusammengeschweißt. Vorn am Rad befindet sich ein großer aufklappbarer Korb, in dem Kinder und Lasten Platz finden. Zusammengefaltet wirkt das Muli wie ein normales Citybike, nur etwas länger. Das Rad gibt es mit und ohne Elektroantrieb. Auch wenn kein Motor vorhanden ist, fährt es sich sehr entspannt und ohne große Kraftanstrengung – selbst mit voller Ladung. Die unmotorisierte Version gibt’s ab 2765 Euro, für das E-Bike werden ab 4890 Euro fällig.