Experte: BA.2.75 wächst langsamer als erwartet
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Die Omikron-Variante BA.2.75 wurde erstmals in Indien entdeckt.
© Quelle: Sebastian Gollnow/dpa
Berlin. Die von manchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zunächst mit Sorge betrachtete Omikron-Sublinie BA.2.75 breitet sich nicht ganz so schnell aus wie befürchtet. Zwar nehme BA.2.75 in Indien nach wie vor zu und scheine dort einen klaren Übertragungsvorteil zu haben, teilte Richard Neher vom Biozentrum der Universität Basel am Mittwoch auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Er ist Leiter einer Forschungsgruppe für Evolution von Viren und Bakterien.
Weltweite Ausbreitung nicht ausgeschlossen
Außerhalb Indiens sei das Bild nicht so klar, erläuterte Neher. Indien habe bislang keine ausgeprägte Welle durch die Sublinie BA.5 gehabt, daher sei die dortige Situation nicht ohne weiteres mit dem Rest der Welt vergleichbar. Neher betonte, es sei nach wie vor möglich, dass sich BA.2.75 weltweit ausbreite. „Aber Daten der vergangenen zwei Wochen haben gezeigt, dass die Variante nicht ganz so schnell wächst wie anfangs vermutet.“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) kommentierte Erkenntnisse zu Nachweisen des Erregers auf Twitter mit den Worten: „Es sieht in den Daten bisher nicht danach aus, als ob die Variante BA.2.75. sich durchsetzen könnte.“ Dies sei eine gute Nachricht, wenn auch vorläufig. Mehrere Erbgutveränderungen von BA.2.75 hatten Forscher vor einigen Wochen aufhorchen lassen.
RND/dpa