Fachleute geben Tipps für den Corona-Herbst

Muss ich mich überhaupt noch impfen lassen – und kann ich mit Symptomen und negativem Test zur Arbeit?

Auch in diesem Herbst werden wir wieder mit dem Coronavirus zu tun haben.

Auch in diesem Herbst werden wir wieder mit dem Coronavirus zu tun haben.

Auch in diesem Herbst und Winter lässt uns das Coronavirus nicht in Ruhe. Wieder könnte es dafür sorgen, dass etliche Menschen erkranken, sich isolieren und das Bett hüten müssen. Schon jetzt deutet sich in den Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) ein erneuter Anstieg der Infektions­zahlen an. Wie steil geht die Kurve dieses Mal nach oben?

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Genaue Prognosen sind zurzeit nicht möglich – und auch davon abhängig, ob es bei der jetzigen Omikron-Variante BA.5 bleibt. Wenn ja, gibt es zumindest eine gute Nachricht: Da die Virusvariante eher milde Krankheits­verläufe verursacht, könnte das Gesundheits­system nicht mehr so stark durch schwer kranke Covid-19-Patientinnen und -Patienten belastet werden wie noch in den vorherigen Winterwellen. Doch bedeutet das, dass man das Coronavirus jetzt weniger ernst nehmen muss? Kann man einfach eine Infektion riskieren und auf die Impfungen verzichten? Und muss man sich eigentlich noch jedes Mal, wenn man Symptome hat, testen?

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Wir haben nachgefragt: bei Timo Ulrichs, Infektions­epidemiologe von der Berliner Akkon-Hochschule für Human­wissenschaften; bei Christine Falk, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Immunologie und Immunologin an der Medizinischen Hochschule Hannover; bei Bernd Salzberger, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie und Infektiologe am Universitäts­klinikum Regensburg; und bei Martin Stürmer, Virologe und Laborleiter am IMD-Labor für interdisziplinäre Medizin und Diagnostik in Frankfurt.

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Feiern in den eigenen vier Wänden

Mit Freunden und Familie drinnen feiern – geht das in Corona-Zeiten?

Mit Freunden und Familie drinnen feiern – geht das in Corona-Zeiten?

Ich habe bald Geburtstag und möchte ihn mit Freunden und Familie feiern. Wir sind inzwischen alle dreifach oder vierfach geimpft, teilweise auch genesen. Kann ich ohne Bedenken die Feier in meiner Wohnung ausrichten? Oder was sollte ich bei der Planung berücksichtigen?

Ulrichs: Ja, das kann man planen und durchführen. Um das Risiko einer Übertragung noch weiter zu senken, sollten sich alle Teilnehmenden vor Beginn der Feier noch einmal testen. Personen mit Symptomen und/oder Beschwerden, deren Test (noch) negativ ist, sollten nicht teilnehmen. Und wichtig wäre auch, sich nach der Feier und der Rückreise noch einmal engmaschig über die folgenden drei bis fünf Tage zu testen, sodass man eine größtmögliche Sicherheit hat, das Virus nicht mit nach Hause genommen zu haben.

Falk: Wenn alle „immungesund“ sind und es keine Freunde oder Familien­mitglieder gibt, die immunsupprimiert oder chronisch krank sind, kann man natürlich zu Hause feiern. Bei typischen Erkältungs­symptomen machen Antigen-Schnelltests (aus der Drogerie) durchaus Sinn, um eine akute Corona-Infektion auszuschließen. Aber auch ohne Corona möchte man Freunde ja nicht unbedingt anstecken, wenn man selbst krank ist.

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Karl Lauterbach: „Befinden uns ganz klar am Beginn einer Herbst- und Winterwelle“
30.09.2022, Berlin: Lothar Wieler (l), Chef des RKI (Robert Koch-Institut), und Karl Lauterbach (SPD), Bundesgesundheitsminister, unterhalten sich im Haus der Bundespressekonferenz vor ihrer Pressekonferenz zum aktuellen Infektionsgeschehen und zum RKI-Wochenbericht. Foto: Wolfgang Kumm/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sieht eine neue Corona-Welle im Anmarsch, zeigt sich aber optimistisch, dass diese zu bewältigen ist.

Salzberger: Prinzipiell ja. Die Impfungen sollten vor allem alle auf dem aktuellen Stand sein. Eingeladene mit Schnupfen und/oder Husten sollten zu Hause bleiben, ebenso schwer Immunsupprimierte, zum Beispiel nach einer Nieren­transplantation.

Stürmer: Ein Test vor der Feier würde dazu beitragen, das Infektionsrisiko zu minimieren. Das würde ich vor allem empfehlen, wenn jemand ein hohes Risiko für einen schweren Verlauf hat und die letzte Impfung/Boosterung/Infektion länger als sechs Monate zurückliegt. Hier bietet sich gegebenenfalls auch eine Boosterung mit einem angepassten Impfstoff an.

 

Noch mal impfen lassen vor der nächsten Welle

Ich bin 30 Jahre alt und gesund, und meine dritte Impfung liegt jetzt fast vier Monate zurück. Sollte ich mich angesichts einer möglichen Corona-Welle im Herbst ein weiteres Mal impfen lassen?

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Ulrichs: Schaden tut es jedenfalls nichts. Und eine Impfung mit dem omikron­spezifischen Impfstoff bringt eine zusätzliche Sicherheit vor einer möglichen Covid-19-Erkrankung – und senkt zusätzlich das Risiko eines Long-Covid-Verlaufes.

Falk: Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt zurzeit eine vierte Impfung für alle Menschen ab 60 Jahren, besonders Gefährdete wie Menschen mit einer Immunschwäche, medizinisches Personal und Bewohner und Bewohnerinnen von Pflege­einrichtungen. Diese Empfehlung basiert auf Studien, die zeigen, dass Immungesunde unter 60 Jahren mit der dritten Impfung ein immunologisches Gedächtnis in Form von Antikörpern und T-Zellen aufgebaut haben, das lange anhält. Wenn die Antikörper­spiegel im Blut abfallen, bedeutet das nicht, dass die Antikörper verschwinden, sondern nur, dass auch das Immunsystem „ökonomisch“ arbeitet – aber das Gedächtnis bleibt trotzdem erhalten. Unter 60 Jahren braucht man also keine vierte Impfung – wenn es aber ausdrücklich gewünscht ist, aus welchen Gründen auch immer, kann man sich natürlich eine vierte Impfung abholen, wobei es sinnvoll wäre, dies mit dem Hausarzt oder der Hausärztin zu besprechen.

Salzberger: Das hat noch Zeit. Sechs Monate nach der letzten Impfung würde es einen zusätzlichen Schutz geben. Bis dahin wissen wir auch, ob die angepassten Impfstoffe auch vor Infektionen und damit Übertragungen schützen.

Stürmer: Ohne erhöhtes Risiko sollte man die sechs Monate Abstand einhalten. Wenn allerdings privat und/oder beruflich eine hohe Anzahl von Kontakten vorliegt, sollte man nach Rücksprache mit dem Hausarzt oder der Hausärztin auch schon früher boostern.

 

Einkaufen mit Maske

Bislang musste man mit FFP2-Maske einkaufen. Das ist seit 3. April in Sachsen keine Pflicht mehr.

Ist es Zeit, beim Einkaufen von der OP- auf die FFP2-Maske umzusteigen?

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Bisher habe ich beim Einkaufen immer eine OP-Maske getragen, wenn es zu voll war. Jetzt steigen die Infektionszahlen wieder. Sollte ich zu einer FFP2-Maske wechseln?

Ulrichs: Eine OP-Maske ist schon mal gut und wehrt bei richtigem Tragen 70 bis 90 Prozent der Aerosole ab. Noch besser schützt eine FFP2-Maske, sie wehrt 90 bis 95 Prozent der Aerosole ab. Auch hier ist der richtige Sitz im Gesicht wichtig: Sie muss an den Seiten und auf der Nase eng anliegen, sodass man die Atembewegungen an der Maske sieht.

Falk: Eine Maske schützt besser als keine Maske – und der Unterschied zwischen OP-Maske und schlecht sitzender FFP2-Maske ist wahrscheinlich nicht so groß. Daher finde ich persönlich, dass man das den Leuten überlassen sollte, welche getragen wird.

Salzberger: Eine OP-Maske ist ein kleiner Schutz für die anderen – für Sie selbst ist das kaum wirksam. Wenn man sich selbst vor einer Infektion schützen will oder muss, sollte es eine FFP2-Maske sein.

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Stürmer: Grundsätzlich bietet eine korrekt getragene und gepflegte FFP2-Maske den besseren Schutz, daher ja.

 

Zwei Impfstoffe, zweimal gegen Omikron

Ich möchte mich ein viertes Mal impfen lassen, und zwar mit einem Omikron-Impfstoff. Doch ich bin verunsichert, weil es gleich zwei dieser Vakzine gibt. Welches ist jetzt das richtige?

Ulrichs: Beide sind sehr gut und bieten einen zusätzlichen Schutz vor den Omikron-Untervarianten, die sich untereinander nicht so sehr unterscheiden. Aber selbst eine Impfung mit den früher zugelassenen Impfstoffen hilft, gut durch die zu erwartende Pandemie­welle im Herbst/Winter 2022/23 zu kommen.

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Falk: Die Wildtypvariante des Coronavirus, die 2019 erstmals in Wuhan entdeckt wurde, unterscheidet sich deutlich von der Omikron-Variante BA.1. Genetisch betrachtet gibt es circa 40 Veränderungen in der Aminosäure­sequenz von den 1273 Aminosäuren des Spike-Proteins, dem Oberflächen­protein, das dem Virus Zutritt zu den menschlichen Zellen verschafft. Die Mutationen liegen alle im vorderen Bereich, der für die Bindung an die Zellen zuständig ist, daher ist Omikron auch infektiöser. Bei der BA.5-Variante kommen dann noch mal vier veränderte Positionen hinzu – also eigentlich nicht so viele. Daher ist der BA.1 angepasste Impfstoff schon omikron­angepasst – und BA.5 dann nochmal „aktueller . Natürlich ist passgenauer immer besser – aber über die Stärke in Bezug auf Antikörper und die Unterschiede zwischen den beiden angepassten Varianten gibt es keine klinischen Daten. Daher macht die Stiko auch keinen Unterschied zwischen den angepassten Impfstoffen und empfiehlt sie für alle Auffrischungs­impfungen.

Salzberger: Das wissen wir nicht genau, aber ich vermute, dass der BA.4/5-Impfstoff besser angepasst an die aktuell zirkulierenden Viren ist und damit einen besseren Schutz bietet.

Stürmer: Richtig oder falsch gibt es hier nicht. Alle angepassten Impfstoffe reduzieren weiterhin signifikant die Wahrscheinlichkeit für schwere Verläufe. Nach ersten Labordaten scheint der an BA.4/5 angepasste Impfstoff effektiver bei der Bildung neutralisierender Antikörper gegenüber diversen Varianten zu sein.

WHO-Chef gibt Hoffnung auf ein Ende der Pandemie
11.09.2022, Israel, Tel Aviv: Bundesgesundheitsminister Lauterbach (L) spricht bei einem Empfang der World Health Organization who mit Tedros Adhanom Ghebreyesus (r), Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Für den Minister stehen in Israel die deutsch-israelische Freundschaft, gemeinsame Pandemiebekämpfung und Israel als Vorbild für die Digitalisierung des Gesundheitswesens im Vordergrund. Foto: Christophe Gateau/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Seit zweieinhalb Jahren begleitet uns die Corona-Pandemie. WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gibt Hoffnung auf ein Ende der Krise.

 

Arbeiten trotz Symptomen

Ich habe Schnupfen und Halsschmerzen. Der Corona-Test war negativ. Kann ich trotz der Symptome zur Arbeit gehen? Oder wie verhalte ich mich richtig?

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Ulrichs: Da wir mit Abstandhalten und Masketragen in den vergangenen zwei Saisons neben den Coronaviren auch andere Infektionserreger von einer Verbreitung abgehalten haben, ist unser Immunsystem ein wenig außer Übung. Deshalb kommen nun verstärkt Erkältungs­krankheiten auf, die nicht von den Coronaviren verursacht werden – sozusagen ein Nachholeffekt. Auch hier gilt, aus Rücksicht auf die Kolleginnen und Kollegen lieber zu Hause zu bleiben und wenn möglich im Homeoffice zu arbeiten. Bei Verdacht auf eine Covid-19-Erkrankung sollte getestet werden (und gegebenenfalls auch per PCR bestätigt).

Falk: Dann ist es wahrscheinlich nicht Corona. Aber auch ohne Corona sollte man keine Kolleginnen und Kollegen anstecken. Arbeiten kann man trotzdem, sofern man sich dazu in der Lage fühlt – entweder im Homeoffice, wenn das geht, oder eben mit Maske und Abstand.

Salzberger: Derzeit sind auch andere Infektionen der Luftwege häufig, zum Beispiel Rhinoviren. Auch Grippeviren werden schon vereinzelt gefunden. Um Kolleginnen und Kollegen nicht anzustecken, sollte man lieber in der Krankheits­phase und 24 Stunden danach zu Hause bleiben.

Stürmer: Unabhängig von Corona sollte man mit Schnupfen und Halsschmerzen zu Hause bleiben. Bei sehr milder Symptomatik und einem negativen PCR-Test sollte man bei der Arbeit, wenn möglich, eine Maske tragen, um das Umfeld generell vor Ansteckungen zu schützen.

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Corona ist weg, die Müdigkeit bleibt

Noch Wochen nach der Corona-Infektion klagen Genesene zum Teil über Müdigkeit.

Noch Wochen nach der Corona-Infektion klagen Genesene zum Teil über Müdigkeit.

Ich habe mich vor vier Wochen mit Corona infiziert und bin immer noch erschöpft, selbst wenn ich nur zu Hause die Treppen hochgehe. Was kann ich gegen die Erschöpfung tun?

Ulrichs: Bitte einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen und auf Long Covid untersuchen lassen! Long-Covid-Verläufe können auch dann auftreten, wenn der klinische Verlauf der eigentlichen Covid-19-Erkrankung eher leicht verläuft. Und sie sollten unbedingt ernst genommen werden, auch wenn wir zurzeit kaum wissen, wie wir sie richtig behandeln.

Falk: Da ist meistens Geduld gefragt. Vier Wochen sind noch kein Zeitraum, der auf Long Covid oder Post Covid hindeuten würde. Wenn es aber nach mehr als zwei Monaten immer noch massive Einschränkungen der Fitness, der Belastbarkeit oder der kognitiven Leistungen gibt, sollten man zunächst mit den Hausärztinnen und Hausärzten über Long Covid sprechen, die dann gegebenenfalls weiter vermitteln können.

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Salzberger: Leider gibt es hierfür – bis auf Geduld – keine guten Maßnahmen.

 

Infektion statt Impfung

Infektionen mit Omikron verlaufen doch ohnehin nur milde. Warum sollte ich mich dann überhaupt noch gegen Covid-19 impfen lassen? Stecke ich mich an, boostert das doch auch mein Immunsystem.

Ulrichs: Ein „milder“ Verlauf ist relativ: Im Vergleich zu Infektionen und Erkrankungen durch die Delta-Variante gibt es bei Omikron weniger intensiv­pflichtige Covid-19-Erkrankte. Aber auch hier können die Krankheits­verläufe so schwer sein, dass eine Krankenhaus­einweisung erfolgen muss. Menschen älter als 60 Jahre und solche mit Vorerkrankungen sollten sich unbedingt impfen lassen. Auch für alle anderen gilt: Ein vollständiger Impfschutz senkt das Risiko für schwere Covid-19-Erkrankungen und für einen Long-Covid-Verlauf erheblich. Und es besteht zudem das Risiko, dass sich weitere Virusvarianten entwickeln, deren Krankheits­schwere wir noch gar nicht abschätzen können. Dieses Risiko ist umso größer, je mehr Viren wir in Deutschland und weltweit zirkulieren lassen.

Falk: Es ist ganz deutlich, wie wichtig die dritte Impfung ist, denn ohne sie gibt es kein gutes immunologisches Gedächtnis. Danach ist man als immungesunde Person vor einer schweren Erkrankung gut geschützt – daher die Empfehlung der vierten Impfung für über 60-Jährige, Immunsupprimierte und Personen im Medizinbereich.

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Salzberger: Leider ist Omikron auch für nicht oder nicht gut Geimpfte nicht ganz harmlos, auch wenn eine Infektion sehr viel seltener schwer verläuft. Und leider gibt es nach Omikron-Infektionen auch Long Covid. Der Impfschutz sollte deshalb aktuell sein.

Stürmer: Mit den angepassten Impfstoffen steigt wieder die Chance, Infektionen zu verhindern, daher sollten sich so viele Menschen wie möglich damit boostern lassen. Wir generieren weiterhin Erfahrungen, wie lange diese Schutzeffekte anhalten.

 

Testen schon bei laufender Nase?

Dass die Nase läuft oder der Hals schmerzt, muss nicht immer an einer Infektion mit dem Coronavirus liegen.

Dass die Nase läuft oder der Hals schmerzt, muss nicht immer an einer Infektion mit dem Coronavirus liegen.

Mein sechsjähriger Sohn hat im Herbst und Winter oft mit Atemwegs­infekten zu tun. Regelmäßig läuft seine Nase oder es kratzt der Hals. Muss ich ihn jedes Mal auf Corona testen?

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Ulrichs: Wenn der Verdacht einer Corona-Infektion besteht, lieber einmal mehr testen als einmal zu wenig. Damit macht man es den Coronaviren schwerer, sich auszubreiten.

Falk: Das kommt ein bisschen auf das Umfeld in der Schule und bei Freunden an und darauf, was da gerade zirkuliert. Da das Coronavirus nicht weggehen wird, machen Antigen-Schnelltests zumindest ab und an schon Sinn.

Salzberger: Das hängt von Kita- oder Schulbesuch ab. Dort wird bei laufender Nase sicher ein negativer Corona-Test verlangt.

Stürmer: Wenn man Corona-Infektionen im Umfeld des Sohnes vermeiden möchte und/oder wenn die Symptome anders als gewohnt sind, dann testen.

 

Als Hochrisikopatient erkrankt

Ich bin Hochrisiko­patient und vierfach geimpft und habe mich trotzdem mit Corona angesteckt. Bisher habe ich nur leichte Symptome. Wie verhalte ich mich jetzt richtig?

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Ulrichs: Sich in Isolation begeben und den weiteren Verlauf genau beobachten. Sollte eine Verschlimmerung eintreten, insbesondere was die Atmung betrifft, frühzeitig in Behandlung begeben. Falls nicht, das Ende der Symptome beziehungsweise Beschwerden abwarten und zum Ende regelmäßig testen. Ist der Test wieder negativ, kann die Isolation aufgehoben werden.

Falk: Vier Impfungen zeigen bei vielen Hochrisiko­patientinnen und ‑patienten zum Glück einen guten Schutz vor einer schweren Erkrankung – da helfen die üblichen Maßnahmen wie bei einer Erkältung. Aber auch hier wäre zumindest eine Rücksprache mit den Hausärztinnen und Hausärzten sinnvoll, um gegebenenfalls über eine Unterstützung durch eine antivirale Therapie mit Paxlovid oder eine passive Immunisierung mit Antikörper­präparaten nachzudenken. Das hängt aber sehr vom Einzelfall ab, und hier sind die Hausärztinnen und Hausärzte gefragt.

 

Erst Corona, dann die Grippe

Ich möchte mich dieses Jahr gegen Grippe impfen lassen, hatte aber vor zwei Wochen erst meine Corona-Impfung. Ist das ein Problem?

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Ulrichs: Nein. Aber sicherheits­halber sollte noch etwas länger gewartet werden.

Falk: Da gibt es eine Stiko-Empfehlung, dass die Grippe- und Corona-Impfung kombiniert werden können – eine in den rechten und eine in den linken Arm. Das Immunsystem ist so spezifisch, dass es die beiden Impfungen „auseinanderhalten und getrennt bearbeiten“ kann.

Salzberger: Nein, das ist kein Problem.

Stürmer: Nein, diese Impfungen können sogar zeitgleich gegeben werden, jeweils in den anderen Arm.

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