Antikörperstudie soll unentdeckte Corona-Infektionen untersuchen
/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/2YURBIGZBJE63JLYUUANKH43XM.jpeg)
Ein Mitarbeiterin des Robert Koch-Instituts (RKI) beschriftet eine Blutprobe für einen Antikörpertest. 40.000 Deutsche sollen im Rahmen einer Studie durch eine Blutprobe auf Corona-Antikörper getestet werden.
© Quelle: Marijan Murat/dpa
Hannover. In einer neuen Studie testet das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig rund 40.000 Teilnehmer deutschlandweit auf Antikörper gegen das Coronavirus. So sollen nicht erkannte Infektionen entdeckt und untersucht werden. Die Ergebnisse könnten für die Entwicklung künftiger Impfstrategien nützlich sein. „Wir möchten die tatsächliche Verbreitung von Infektionen mit Sars-CoV-2 untersuchen und die Immunität in verschiedenen Bevölkerungsgruppen in Deutschland zuverlässiger bestimmen“, sagt Professor Gérard Krause, Leiter der Epidemiologie im HZI der „Hannoverschen Allgemeinen Zeitung“ (HAZ).
Test zeigt, ob Immunität durch Infektion oder Impfung verursacht wurde
Die Muspad-Studie („Multilokale und Serielle Prävalenzstudie zu Antikörpern gegen SARS-2-Coronavirus in Deutschland“) wird in insgesamt acht deutschen Landkreisen durchgeführt. Dabei wird das Blut der Teilnehmenden auf die Antikörper gegen Sars-CoV-2 untersucht. Die Tests sollen zeigen können, ob die Immunität durch eine Infektion oder eine Impfung ausgelöst wurde, wie die „HAZ“ berichtet. In Hannover zum Beispiel startete die Studie am vergangenen Mittwoch. 3000 Hannoveraner und Hannoveranerinnen sollen dort bis Mitte Juli getestet werden.
Aus anderen Städten gibt es bereits erste Ergebnisse. Demnach wurden dort bei Jüngeren mehr unentdeckte Corona-Infektionen nachgewiesen als bei Älteren. „Wir gewinnen damit ein Bild über die Unterschiede in Städten wie Aachen, Osnabrück, Magdeburg und Chemnitz. Und wir können abschätzen, wie sich die Pandemieentwicklung in der Gesamtbevölkerung darstellt“, sagte Krause der „HAZ“.
RND/mr