Diskussion in den USA: Sind zweifach Geimpfte noch vollständig geimpft?

Menschen warten in der Fanhalle Nord des Fritz-Walter-Stadions auf ihre Impfung.

Menschen warten in der Fanhalle Nord des Fritz-Walter-Stadions auf ihre Impfung.

Wer in Deutschland zweimal mit Moderna, Biontech oder Astra­zeneca geimpft wurde, gilt als vollständig geimpft. Menschen, die den Impfstoff von Johnson & Johnson bekommen haben, erhalten diesen Status schon nach einer Impfung. Er ist entscheidend, um etwa nach der 2G- oder 3G-Regel als geimpfte Person Zugang zu Veranstaltungen oder Restaurants zu erhalten.

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Doch gerade zum Schutz gegen die Omikron-Variante ist eine Auffrischung nötig. „Die Impfung ist nur abgeschlossen, wenn man dreimal geimpft wurde“, sagte Bundes­gesundheits­minister Karl Lauterbach Anfang Dezember im „heute-journal“ des ZDF. Auch der Immunologe Carsten Watzl hatte im November in einem Gespräch mit dem „Spiegel“ gesagt, er halte den Begriff „Auffrischungs­impfung“ für irreführend: „Nach meiner Einschätzung ist die Grund­immunisierung gegen das Coronavirus erst nach einer Drei­fach­impfung erfolgt.“

Impfzertifikat in der EU ohne Booster nur noch neun Monate gültig

Ist es also sinnvoll, den Status „vollständig geimpft“ erst nach der dritten Impfung zu vergeben? In den USA ist darüber eine Debatte entbrannt. Die Leiterin der Centers for Disease Control and Prevention, Rochelle Walensky, sagte am Dienstag, man widme sich dieser Frage derzeit. Unabhängig davon sei aber klar: Wer Anspruch auf einen Booster habe, der solle sich auch boostern lassen, berichtet die „New York Times“.

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Eine Änderung des Status könnte dazu beitragen, Menschen zum Boostern zu bewegen. Andere Expertinnen und Experten befürchten, dass dies – obwohl medizinisch sinnvoll – „erhebliche politische und wirtschaftliche Auswirkungen“ haben könnte. Eine Änderung der Definition könnte, so die Zeitung, rund 140 Millionen Amerikane­rinnen und Amerikaner betreffen.

In der EU ist dagegen bereits beschlossen: Impfzertifikate werden künftig neun Monate nach der Grund­immunisierung ungültig. Die Entscheidung tritt am 1. Februar in Kraft, wie die EU‑Kommission am 21. Dezember mitteilte. Der EU-Impfnachweis besteht aus einem QR-Code, der direkt nach der Impfung in Praxen und Impfzentren erstellt wird oder nachträglich in Deutschland etwa in Apotheken erhältlich ist.

Doch das bedeutet nicht, dass die dritte Impfung zwingend auch die letzte gegen Covid-19 gewesen sein muss. „Unabhängig von Omikron merken wir doch, dass die Corona-Impfung regelmäßig aufgefrischt werden muss“, sagte der Vorsitzende des Weltärzte­bundes, Frank Ulrich Montgomery, im Dezember dem Redaktions­Netzwerk Deutschland (RND). In Israel haben etwa in den vergangenen Tagen die vierten Impfungen gegen Covid-19 begonnen.

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RND/asu

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